Aufwand und Zeit
Das Verhältnis zwischen der Person, die ihr Eigentum schützen möchte und dem potenziellem Dieb gleicht ein wenig der Legende von Hase und Igel. Beim Einschätzen der „Gewinnchance“ spielt Abwägung eine große Rolle. Im Prinzip gibt es keine sichere Kette, die einem Schneidewerkzeug wie dem Bolzenschneider dauerhaft widersteht.
Leitmotive für die Kettenauswahl sind die Faktoren Aufwand und Zeit. Ziel muss es sein, einerseits Diebe mit einem unterdimensionierten Bolzenschneider den Erfolg zu verwehren und andererseits bei adäquater Ausstattung eine möglichst lange Verzögerung zu bewirken. Die Dreiminutenregel hat sich durchgesetzt, um eine sichere Kette zu bewerten. Diese Zeitspanne dauert den meisten Dieben zu lang, da die Beobachtungs- und Entdeckungsgefahr zu groß wird.
Eigenschaften und Prüfsiegel
Um kleinere Bolzenschneider abzuwehren, hilft das Beachten einer Mindestgliedstärke der Kette. Durchmesser ab 15 Millimeter schließen bereits kleinere Bolzenschneider aus, ab zwanzig Millimeter passen die meisten von Dieben mitgebrachten Werkzeuge nicht mehr. Diesen Umstand macht sich vor allem die Alternative zu Ketten, das Bügelschloss, zunutze.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Härte des Stahls beziehungsweise der Legierung. Der Härtegrad, in der internationalen Maßeinheit Hardness Rockwell Cone (HRC) bezeichnet, sollte bei einer vor dem Bolzenschneider zumindest zeitweise sicheren Kette mindestens vierzig HRC betragen. Weitere Qualitätsmerkmale sind Sicherheitsstufen, die allerdings von den Herstellern unterschiedlich skaliert werden. Eine sichere Kette muss sich auf jeder herstellereigenen Skala im oberen Viertel der Parameter aufhalten.
Weitere Prüfsiegel, die geprüfte Eigenschaften einer Stahlkette belegen, sind das CE-Siegel, das VdS-Zertifikat der Versicherungswirtschaft, das Siegel des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und die Ergebnisse der Stiftung Warentest.