Gewinnung von Bruyere Holz
Bruyere Holz stammt von einer Pflanze, auf die man nicht sofort kommen würde: von der Baumheide, auch Erica genannt. Dabei handelt es sich häufig um einen Strauch, und seltener um einen Baum. Gelegentlich können Baumweiden aber bis zu 20 m hoch werden (vor allem in südlichen Gebieten) Verwendet zur Gewinnung von Bruyere Holz werden dabei die sogenannten Maserknollen des Strauchs.
Was sind Maserknollen (Burls)?
Maserknollen, die oft auch als „Holzkropf“ bezeichnet werden, sind von bestimmten Bakterien ausgelöste Wucherungen an Bäumen, selten auch an Sträuchern wie der Baumheide. Diese Verdickungen haben, bedingt durch ihre Entstehung, eine meist ganz besondere und abweichende Maserung, oft auch eine abweichende Färbung. Maserknollen vieler Bäume werden überwiegend zur Furnierherstellung verwendet.
Maserknollen der Baumheide
Die Maserknollen der Baumheide können bis zu 30 oder 40 cm Durchmesser haben (mit zunehmendem Alter des Baums oder Strauchs wachsen sie immer weiter). Nach dem Ernten werden sie einige Stunden lang gekocht, danach noch einmal monatelang getrocknet. Erst dadurch erhalten sie ihre endgültigen Eigenschaften.
Aussehen
Maserung
Die Maerung kann unterschiedlich sein, häufig sind gefleckte oder marmorierte Strukturen. Die einzelnen Maserungen haben spezielle Namen – etwa Flame Grain (dichte, aufsteigende Maserung) oder Bird’s Eye (quergeschnittener sehr gerader Faserverlauf, der auch als „Straight Grain“ bezeichnet wird).
Farbe
Die Farbe von Bruyere liegt in der Regel zwischen hellbraun und rötlichbraun, kann jedoch viele unterschiedliche Nuancen aufweisen.
Eigenschaften
Bruyere ist wegen der enthaltenen mineralischen Ablagerungen im Inneren sehr hart und auch gut hitzeresistent. Das Gewicht des Holzes liegt dabei aber lediglich im mittleren Bereich. Außerdem ist das fertig getrocknete Holz luftdurchlässig. Es lässt sich sehr gut polieren und erhält dann einen feinen Glanz.
Verwendung
Die Burls werden aufgeschnitten und zu sogenannten Kanteln verarbeitet. Dabei ist rund drei Viertel des verwendeten Holzes Abfall und weist Fehler oder Schäden auf. Die verwertbaren Kanteln werden überwiegend zu Pfeifenköpfen verarbeitet. Eine sehr geringe Menge wird auch zur Herstellung von sehr hochwertigen Messergriffen und ganz selten auch von hochwertigen Schmuckstücken.
Herkunft
Erika, die für die Ernte der Maserknollen geeignet sind, wachsen vorwiegend in südlichen Gebieten in Europa, vereinzelt auch in Nordafrika. Ein Anbau der Erika auf Plantagen, um an die begehrten Maserknollen zu kommen, ist bislang noch nicht gelungen.
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