Ceranfeld und Glaskeramikkochfeld – dasselbe?
Ein Ceranfeld ist eigentlich das Markenprodukt der Schott AG, dessen Glaskeramikplatten für viele namhafte Kochfelder verwendet werden. Umgangssprachlich wird unter einem Ceranfeld aber ein Kochfeld mit Heizspirale oder Halogenstrahler (leuchten beim Einschalten sofort rot) verstanden. In unserem Ratgeber beziehen wir den Begriff „Ceranfeld“ auf sämtliche Glaskeramikfelder mit unterschiedlichen Erhitzungstechniken:
- Ceranfeld mit Induktionsspule
- Glaskeramik mit Halogen oder Heizspirale
- Cerankochfeld mit Gas (Gas auf Glas, Gas unter Glas, Flüssig- und Erdgas)
Bauliche Unterschiede
Dabei werden Glaskeramikfelder in unterschiedlicher baulicher Ausführung angeboten:
- mit Rahmen
- ohne Rahmen
Glaskeramikfelder ohne Rahmen
Ceranfelder ohne Rahmen sind dazu gedacht, in der Küchenarbeitsplatte versenkt zu werden. Die Oberfläche des Glaskeramikkochfelds schließt dann nach dem Einsetzen bündig mit der der Arbeitsplatte ab. Jedoch ist der Einbau etwas anspruchsvoller. Der Ausschnitt muss perfekt ausgemessen sein, da selbst kleinste Maßabweichungen beim Blick auf das Ceranfeld auffallen. Zudem muss eine entsprechende Nut mit exakter Tiefe in die Platte gefräst werden. Zudem wird ein solches Ceranfeld auf ein spezielles Band aufgelegt.
Das Abdichten eines rahmenlosen Ceranfelds
Das Abdichten vom Cerandfeld erfolgt dann seitlich (die Spalte zwischen Arbeitsplatte und Kochfeld). Würden Sie an der Unterseite Silikon auftragen, könnten Sie es beim Ausbauen vom Ceranfeld nicht mehr ausschneiden. Rahmenlose Glaskeramikkochfelder können Sie nicht nachträglich mit einem Rahmen versehen. Außerdem ist dieser Rahmen bei herkömmlich gerahmten Ceranfeldern auch geerdet.
Das Ceranfeld mit Rahmen
Demgegenüber ist der Einbau von einem Glaskeramikkochfeld mit Umrandung deutlich einfacher. Zwar muss auch hier exakt geschnitten werden, rutschen Sie aber etwas ab oder müssen etwas nachbessern, ist das später vom Rahmen des Ceranfelds verdeckt. Auch das Abdichten zwischen Rahmen und Küchenarbeitsplatte ist deutlich einfacher. Es gibt Ceranfelder, denen eine spezielle Dichtung beiliegt.
Silikon oder spezielle Dichtung
Eine solche Dichtung würden wir auch bei gerahmten Kochfeldern empfehlen, bei der der Hersteller die Anwendung von Dichtsilikon in Erwägung zieht. Grundsätzlich ist natürlich hitzebeständiges Silikon geeignet. Eine elegante Lösung ist es aber dennoch nicht. Schließlich ist jede Silikonfuge eine Wartungsfuge. Die wird aber gerade bei einem Kochfeld gerne vergessen. Damit steigt dann mit den Jahren das Risiko, dass Flüssigkeiten durchsickern und auf die elektrischen Bauteile gelangen können.
Die Verklebung von Rahmen und Glaskeramikplatte
Hat sich der Rahmen von der Glaskeramikplatte gelöst, können Sie das nicht ohne Weiteres neu verkleben. Die Hersteller verwenden dabei spezielle Kleber mit ebenso besonderen Eigenschaften:
- sehr hohe Klebkraft für eine dünne und dauerhafte Verbindung
- absolut hitzeunempfindlich
- unempfindlich gegen verschiedene Flüssigkeiten und Reinigungsmittel
- dennoch flexibel, um die Ausdehnung des Rahmens mit der Ceranfeld-Null-Ausdehnung zu kompensieren
Insbesondere der letztgenannte Punkt ist es, der bei herkömmlichen Klebern zu Problemen führt. Neben der schlechten Wärmeleitfähigkeit ist die wohl markanteste Eigenschaft von Glaskeramik, dass sie sich bei Abkühlung nicht zusammenzieht und bei Erhitzung nicht ausdehnt, also eine Null-Ausdehnung besitzt. Da sich der Rahmen sehr wohl ausdehnt, muss der verwendete Kleber entsprechend flexibel sein, aber auch alle anderen genannten Eigenschaften mitbringen.