bt Ihnen einen detaillierten Überblick über verschiedene Abdichtmethoden, vom Einsatz von Bitumenbahnen über EPDM-Bahnen bis hin zu flüssigen Kunststoffen, und diskutiert die spezifischen Anforderungen und Möglichkeiten je nach Dachneigung und Flachdach-Aufbau.
Flachdach-Definitionen
Flachdächer können noch eine geringe Dachneigung aufweisen. In Deutschland spricht man von Flachdächern, wenn die Dachneigung geringer als 10° ist . In Österreich gelten dagegen beispielsweise Dächer nur dann als Flachdach, wenn sie weniger als 5° Dachneigung aufweisen.
Konstruktionstechnisch werden in den sogenannten Flachdachrichtlinien Neigungen zwischen 1,1° und 2,9° konstruktiv empfohlen. Im Bereich der Bauordnung sind allerdings keine festen Vorgaben gemacht, daher können Flachdächer auch durchaus Neigungen von 5 – 10° aufweisen.
Die Bundesimmissionsschutzverordnung, die sich unter anderem mit Schornsteinhöhen befasst, betrachtet dagegen jedes Dach mit weniger als 20° Dachneigung als Flachdach, jedes Dach darüber als Steildach.
Auswirkungen auf die Abdichtung
Steildächer – also Dächer mit mehr als 10 ° Neigungswinkel – werden gedeckt, beim Flachdach dagegen spricht man immer von einer Abdichtung.
Diese Abdichtung fällt je nach Neigungswinkel unterschiedlich aus. Die DIN 18531 kennt zwei sogenannte Dachneigungsgruppen. Die Zuordnung zu einer der beiden Gruppen ist ausschlaggebend für die Art der Abdichtung:
- Dachneigungsgruppe I umfasst Flachdächer bis zu einem Neigungswinkel von 3°
- Dachneigungsgruppe II umfasst Flachdächer zwischen 3° und 5°
- Flachdächer zwischen 5° und 10° Neigung oder höher werden in der DIN nicht mehr berücksichtigt
Flachdach-Aufbau und die Auswirkungen
Der Aufbau eines Flachdachs kann unterschiedlich ausfallen:
- als Warmdach (ohne Belüftung)
- als Kaltdach (mit Belüftung)
- und als Umkehrdach (außenliegende Wärmedämmung)
Daneben sind auch noch sogenannte Plus-Dächer verbreitet, wo auf ein altes, bereits vorhandenes Flachdach einfach ein neues gebaut wird, während das alte erhalten bleibt.
Die konstruktiven Merkmale des Flachdachs können bei der Auswahl der Abdichtmethoden unberücksichtigt bleiben. Es zählt lediglich die Dachneigung.
Abdichtmethoden im Überblick
Die Abdichtung des Flachdachs muss völlig wasserdicht sein, außerdem resistent gegen kleine, brennende Teile und Wärmestrahlung bei einem Brand. In der Regel erfolgt die Abdichtung des Flachdachs mit Bahnen aus unterschiedlichen Materialien.
Bitumenbahnen
Sie können entweder plastisch oder elastisch ausgeführt sein. Dementsprechend sind ihre Eigenschaften leicht unterschiedlich. Ihr großer Vorteil ist, dass sie auch nach Anbringung problemlos durchdrungen werden können. Fachleute sprechen auch – unabhängig von der Art der Bitumenbahnen, die verwendet werden – von „bituminösen Abdichtungen“.
EPDM-Bahnen
Bei diesen Bahnen handelt es sich um spezielle Kunststoffe. EPDM steht für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer. Sie finden in den letzten Jahren rege Verbreitung, haben aber auch Nachteile.
Andere Kunststoffbahnen
Ihre Eigenschaften unterscheiden sich oft grundlegend von denen der EPDM-Bahnen. Verbreitet sind unter anderem PVC-Bahnen, EVA oder PIB-Bahnen aber auch Bahnen aus PE-Kunststoff.
Flüssigkunststoffe
Flüssigkunststoffe, die gespritzt werden, finden normalerweise nur im Bereich der Sanierung Anwendung. Sie können aber auch verwendet werden, um eine bereits vorhandene Abdichtung zu überarbeiten und zu erneuern.
Rollennaht-geschweißte Metalldächer
Hier handelt es sich um eine Sonderkonstruktion aus unterschiedlichen Metallen. Das Verfahren kann auch bei der Sanierung angewendet werden, und erzeugt eine völlig wasser- und luftdichte Dachabdichtung.