Wozu ein Gefälle?
Wozu braucht die Dachterrasse eigentlich ein Gefälle? Ist es nicht eher störend, wenn der Fußboden leicht geneigt ist? Nein, störend ist es nicht, da es sich um eine leichte Neigung von 2% handelt. Aber sinnvoll ist es. Wenn es regnet, sammelt sich Wasser auf der Terrasse, hat diese ein Gefälle, kann das Wasser ablaufen. Dazu muss die Dachterrasse auch mit einem Ablauf ausgestattet sein. Geregelt ist das Gefälle in der Abdichtungsnorm DIN 18531 unter dem Punkt „genutzte Dächer“.
Was passiert ohne Gefälle
Wird die Dachterrasse ohne Gefälle gebaut, hat das mehrere Folgen. Zum einen ist die Wassermasse, die sich auf der Terrasse sammelt, recht schwer. Stellen wir uns vor, die Terrasse ist 4×4 m groß und es sammelt sich 10 cm tiefes Wasser drauf. Das wären 1,6 t zusätzliches Gewicht, also eine hohe Belastung.
Bei der Planung der Terrasse wird das zu erwartende Gewicht mit eingerechnet. Dazu gehört der Terrassenbelag, aber auch die Bepflanzung. Kommen nach einem Regenguss plötzlich anderthalb Tonnen Gewicht dazu, ist das ungünstig. Dass sich auf der Dachterrasse Pfützen bilden, ist allerdings normal, denn der Boden ist nicht zu hundert Prozent eben. Aber eine Pfütze ist eben kein See…
Ein fehlendes Gefälle bei der Dachterrasse ist noch aus einem zweiten Grund ungünstig. Wasser greift das Material an, mit dem die Terrasse gedeckt ist. Das ist ganz natürlich. Holz beispielsweise verrottet, und auch Fugenmörtel zwischen Platten ist nicht so dicht, dass er stehendes Wasser dauerhaft aushält. Zwar ist die Dachterrasse unter dem Belag gut abgedichtet, damit kein Wasser in die Decken und Wände des Hauses gelangt und dort Schäden verursacht, provozieren sollte man einen Wassereinbruch aber nicht.