Ob ein Sofa lange gepflegt und schön aussieht, hängt aber vor allem von seinem Bezug ab. Grob kann zwischen Leder- und Stoffsofas unterschieden werden. Doch diese Unterscheidung greift viel zu kurz. Die unterschiedlichen Materialien, wie Baumwolle, Leinen, Glattleder oder auch synthetisches Polymer bringen ganz individuelle Eigenschaften mit und unterscheiden sich zudem stark in ihrer Pflegeintensität. Der folgende Artikel bietet deshalb eine Übersicht der gängigsten Materialien, die bei Sofabezügen zum Einsatz kommen und erklärt, für welche Ansprüche welches Material besonders zu empfehlen ist.
Die verschiedenen Materialien des Sofabezugs und ihre individuellen Eigenschaften
Vor dem Sofa-Kauf sollte erst einmal überlegt werden, welche Eigenschaften das Bezugsmaterial mitbringen soll. Wer beispielsweise kleine Kinder oder auch Tiere hat, braucht ein Material, dass sich leicht reinigen lässt und strapazierfähig ist. Wer seltener zuhause ist und das Sofa eher zu repräsentativen Zwecken nutzt, kann sich auch ein Sitzmöbel, welches mit einem empfindlichen Material, wie Seide, bezogen ist, zulegen.
Das Ledersofa
Leder ist nicht gleich Leder. Grundsätzlich kann zwischen Glatt-, Rau- und Kunstleder unterschieden werden, wobei Kunstleder natürlich kein Leder im eigentlichen Sinne, sondern lediglich ein Lederimitat ist. Beim Echtleder können noch weitere Unterscheidungen, wie zum Beispiel Nappaleder oder Nubukleder getroffen werden. Anbei wird sich allerdings auf die Unterscheidung von Glatt-, Rau- sowie Kunstleder beschränkt.
Glattleder
Ein Bezug aus glattem Leder ist wenig empfindlich und kann zudem gut gereinigt werden. Weiterhin ist Glattleder sehr strapazierfähig. Auf der Haut fühlt sich das Leder angenehm weich an und nimmt außerdem die Körpertemperatur an, was das Sitzen auf dem Sofa besonders im Winter sehr angenehm macht. Kommt es doch einmal zu einem Malheur, ist jedoch schnelle Reaktion gefragt, denn je schneller ein Fleck vom Leder entfernt wird, desto größer ist die Chance, dass dieser auch wirklich vollständig verschwindet. Der Artikel „Leder – Edles Material mit hohen Ansprüchen“ bietet eine Übersicht zur Pflege der verschiedenen Lederarten und erklärt, welche Maßnahmen bei welcher Verschmutzung zu ergreifen sind.
Rauleder
Die Oberflächenstruktur von Rauleder ist samtig und fühlt sich weich und warm auf der Haut an. Grundsätzlich sind Rauledersofas recht pflegeintensiv. Schwierig wird es vor allem, wenn etwas auf dem Sofa verschüttet wird. Dies liegt daran, dass Rauleder offenporig ist und Flüssigkeiten aller Art so besonders schnell aufsaugt. Seine Offenporigkeit sorgt aber auch dafür, dass sich kleine Staub und Schutzpartikel leicht festsetzen können. Der Bezug kann regelmäßig mit einer Bürste abgebürstet werden, um das Festsetzen von Staub und Schmutz zu verhindern.
Kunstleder
Kunstleder ist deutlich günstiger in der Anschaffung als Echtleder, zudem nicht so anfällig für Flecken und leichter zu reinigen. Jedoch ist Kunstleder nicht so belastbar wie Echtleder. Nach einiger Zeit bilden sich unschöne Risse und das Sofa sieht nicht mehr so schön aus, wie beim Kauf.
Das Naturfasersofa
Sehr viele Sofas werden mit Naturfasern, wie Baumwolle oder Leinen bezogen. Zu unterscheiden ist zwischen pflanzlichen Fasern, wie Baumwolle und tierischen Fasern, wie Seide.
Pflanzliche Fasern
Nun sollen zwei der am häufigsten verwendeten pflanzlichen Fasern betratet werden, nämlich Baumwolle und Leinen.
Baumwolle
Baumwolle kratzt nicht und hat ein sehr geringes Allergiepotential. Zudem ist Baumwolle atmungsaktiv und leicht waschbar. Je nach Farbe des Sofas lassen sich auch hartnäckige Flecken teils vollständig entfernen.
Leinen
Leinen hat die besondere Fähigkeit, dass es die Haut im Winter wärmt, während sich der Sofabezug im Sommer angenehm kühl anfühlt. Sofabezüge aus Leinen sind hautfreundlich und atmungsaktiv, jedoch nicht besonders belastbar. Bei häufiger Benutzung bilden sich schnell kleine Knötchen im Textil.
Tierische Fasern
Die tierischen Fasern Wolle und Seide sowie ihre individuellen Eigenschaften werden im Folgenden kurz betratet.
Wolle
Wolle kann erstaunlich viel Flüssigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Zudem wärmt das Material sehr gut und nimmt Umgebungsgerüche kaum auf. Dies ist auch gut so, denn Wolle ist nur schwer zu reinigen. Zudem bildet das Material recht schnell kleine Knötchen oder verfilzt.
Seide
Aus dem Kokon der Seidenspinnraupe gewonnen, zählt Seide zu den besonders edlen Fasern. Seide ist die dünnste, längste und die elastischste aller Naturfasern. Jedoch reagiert Seide sehr empfindlich auf Feuchtigkeit und ist zudem nicht farbecht. Deshalb wird sie beim Möbelbau in der Regel nur für repräsentative Möbelstücke, welche selten genutzt werden, verwendet. Weitere Informationen über dieses faszinierende Material finden sich unter http://www.seide.info/.
Das Kunstfasersofa
Neben Naturfasern gibt es auch Kunstfasern, die häufig für Sofabezüge genutzt werden. Unterschieden wird hier zwischen natürlichem und synthetischem Polymer.
Natürliches Polymer
Unter den Überbegriff der natürlichen Polymere wird beispielsweise Viskose gezählt. Die Kunstfaser wird aus einem natürlichen Material, nämlich Zellulose, hergestellt. In ihren Gebrauchseigenschaften ähnelt die Viskose der Baumwolle, denn sie ist ebenfalls atmungsaktiv und fühlt sich angenehm glatt auf der Haut an. Da Viskose außerdem sehr abriebfest ist und sich hervorragend färben lässt, wird sie als Bestandteil von Mischgewebe sehr häufig für Sofabezüge genutzt.
Synthetisches Polymer
Synthetische Polymere werden aus Erdöl hergestellt. Kunstfasern aus synthetischem Polymer sind fäulnisbeständig und zudem sicher vor Motten. Außerdem sind sie sehr robust und pflegeleicht. Da sie nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen, werden sie auf der Haut allerdings meist als wenig angenehm empfunden. In der Regel werden Sofabezüge jedoch aus einem Gemisch aus Kunst- und Naturfasern hergestellt und so die guten Eigenschaften beider Stoffe vereint.
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