Gesundheitliche Aspekte von Holz
Holz wird als zeitloser, hochwertiger und in ökologischer wie in gesundheitlicher Hinsicht sehr vorteilhafter Boden angepriesen. Da dahinter auch viel Werbung steckt, sollen hier lediglich die harten Fakten berücksichtigt werden.
Wärmegefühl
Anders als beispielsweise Parkett und Fliesen sind Massivholzböden trittwarm. Holz hat ein hohes Wärmespeichervermögen. Auch in einem ungeheizten Raum fühlt sich ein Holzboden oft noch warm an.
Die Trittwärme gibt nicht nur Wohlbefinden, sondern verhindert auch Krankheiten, die durch zu kalte Bodenbeläge verursacht werden. Wer öfter ohne Schuhe auf kalten Fliesenböden läuft, riskiert unter Umständen eine Blasenentzündung oder eine Erkältung.
Trittelastizität
Holz ist als Naturstoff trittelastisch. Es federt zwar nicht so sehr wie andere, weichere Bodenbeläge, ist aber deutlich elastischer als beispielsweise Fliesen. Auf lange Sicht schont das die Gelenke und die Wirbelsäule beim Gehen im Haus.
Als positive gesundheitliche Wirkung kann man also ein natürliches Laufgefühl auf dem Dielenboden und die damit verringerte Belastung des Körpers beim Gehen anführen.
Feuchtigkeitsregulierung
Holz kann Luftfeuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen und wieder abgeben. Es gleicht damit die Luftfeuchtigkeit im Raum optimal aus. Das ist jener Effekt, der immer mit den werbenden Worten „Holz lebt“ oder „Holz atmet“ umschrieben wird.
Die Aufrechterhaltung einer konstanten Luftfeuchtigkeit im Raum durch den Holzboden ist also eine weitere gesundheitlich relevante Wirkung.
Der Effekt ist aber nur bei Dielenböden zu finden, die nicht durch besondere Beschichtungen in ihrer „Atmungsfähigkeit“ behindert sind. Vollversiegelte Böden mit einer dampfundurchlässigen Versiegelungsschicht können selbstverständlich nicht mehr „atmen“.
Entspannung
Der Geruch von Holz hat auf die meisten Menschen eine entspannende Wirkung. Eine rustikale Holzeinrichtung wirkt auch viel gemütlicher und vermittelt Geborgenheit und Ruhe. Diese stressabbauende Wohlfühl-Wirkung kann ebenfalls als positive gesundheitliche (oder zumindest gesundheitserhaltende) Wirkung angesehen werden.
Mögliche Schadstoffbelastungen
Unbehandeltes Massivholz, wie es früher üblich war, dünstet in der Regel keinerlei Schadstoffe aus. Heute sind Holzböden aber mit vielen Stoffen behandelt, um ihre Haltbarkeit, Widerstandskraft und ihre hygienischen Eigenschaften zu verbessern.
Genau diese Art der „Holzbehandlung“ kann eine hohe Menge an Schadstoffen an die Raumluft abgeben. Oft sind bei Dielenböden schon Behandlungen ab Werk vorhanden, dazu kommen dann noch die Wirkungen von Versiegelung, Lasur oder Lack.
Lösemittel
Lösemittel sind bei den meisten Lasuren und Beizen vorhanden. Auch Versiegelungen können eine hohe Menge an Lösemitteln an die Raumluft abgeben. Die gesundheitlichen Risiken reichen hier von Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zur Krebsgefahr.
VOC’s
Flüchtige Kohlenwasserstoffverbindungen sind eine weitere, sehr problematische Stoffgruppe. Diese Verbindungen diffundieren aus verschiedenen Anstrichen, Beschichtungen und Konservierungsstoffen in hoher Menge bei Raumluft aus. Einige Stoffe darunter können massive Symptome erzeugen.
Formaldehyd
Formaldehyd spielt in der Regel bei Massivholz keine Rolle, wenn für die Behandlung keine stark formaldehydhaltigen Stoffe eingesetzt werden. Das ist in der Regel – anders als bei Lösemitteln und VOC’s – leicht zu vermeiden.
Vorkehrungen
Wer gesundheitliche Risiken vermeiden möchte, sollte also vor allem darauf achten, welche Produkte er zum Lasieren und Lackieren verwendet. Statt einer Versiegelung bietet sich das Wachsen mit einem natürlichen Wachs (11,96€ bei Amazon*) an.
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