Unterschiede beim Edelstahl-Mattieren
Zunächst ist jedoch entscheidend, wie Sie Edelstahl mattieren bzw. satinieren möchten. Zwar können Sie die Oberfläche nahezu beliebig einstellen, dennoch werden hier zwei Arten von Mattierung unterschieden. Matt oder seidenmatt oder matt glänzend. Oftmals auch als matt glänzend und matt gestrichen bezeichnet.
Beeinflussung der Oberflächenstruktur
Neben der eigentlichen Mattierung können Sie auch die Oberflächenstruktur einstellen. Hier sei die Komma-Strich-Strukturierung genannt, die Sie beispielsweise durch Bürsten von Edelstahl erreichen. Dem gegenüber steht die völlig glatte, homogene Edelstahloberfläche. Daraus lässt sich also ableiten, dass es verschiedene Techniken zum Satinieren gibt:
- schleifen und polieren
- strahlen (sand-, glasperlen- oder edelstahlkugelstrahlen beispielsweise
- chemische Mattierung durch Säure (ätzen)
- bürsten
Das Bürsten von Edelstahl zum Mattieren
Das Bürsten erzielt einen intensiven satinierten Effekt. Jedoch wird dabei die Oberfläche stark beschädigt. Abhängig von der Größe des Drahtbesatzes, der Drehzahl und dem Anpressdruck entstehen völlig verschiedene Oberflächenbilder, die neben der Mattierung vor allem eine sehr raue Oberfläche erzeugen.
Das Schleifen und Polieren zum Mattieren von Edelstahl
Soll nun aber die Oberfläche wieder glatter werden, eine entsprechende Strukturierung (wie die Komma-Strich-Strukturierung) beibehalten werden, ist die Edelstahlfläche im nächsten Arbeitsschritt zu schleifen und dann eventuell auch noch zu polieren.
In der Schleifkorngröße darf jedoch zum Mattieren maximal eine 400er Körnung verwendet werden. Wird die Körnung noch feiner, stellt sich eine glänzende Edelstahloberfläche ein. Stattdessen, wenn die Oberfläche noch glatter werden soll und die gewünschte Satinierung in Nuancen noch nicht erreicht wurde, wird nun poliert.
Polieren von Edelstahl zum Mattieren
Zum Polieren werden vor allem Vliesscheiben eingesetzt, dazu gegebenenfalls entsprechende Polierpasten. Zahlreiche Metall verarbeitende Betriebe empfehlen hier insbesondere Scotch Brite. Scotch Brite ist jedoch der Handelsname für eine Schleif- und Poliervliesmarke.
Dennoch hat sich die Bezeichnung umgangssprachlich durchgesetzt (ähnlich wie Plexiglas statt Acrylglas oder Flex statt Winkelschleifer). Mehr detailliert können Sie hier nachlesen über das Polieren von Edelstahl.
Das Strahlen von Edelstahl zum Mattieren
Das Sandstrahlen, wozu auch Glasperlen, Stahlkugeln, Keramikperlen usw. eingesetzt werden, ist ebenfalls eine gute Technik zum Satinieren von Edelstahl. Dabei wird vor allem eine hohe Oberflächenverdichtung erzielt, weshalb die Edelstahloberfläche weniger anfällig für mechanische Belastungen wird. Bei Edelstahlauspuffanlagen von Motorrädern ist es eine oft angewandte Technik.
Das chemische Satinieren oder Mattieren von Edelstahl
Bliebe noch das chemische Verfahren, die Oberfläche von Edelstahl zu mattieren. Insbesondere das Ätzen von Edelstahl ist hier nennenswert. Das Ätzen verändert aber auch die Gefügestruktur und verändert verschiedene Eigenschaften. Dazu kommt das hohe Gesundheitsrisiko, denn das Ätzen von Edelstahl erfolgt unter anderem mir Salzsäure.