Wie viel Platz sollte ein Einfamilienhaus bieten?
Die erste Frage, bevor der Grundriss selbst gestaltet wird, sollte sein: Wie viel Platz sollte ich einplanen? Diese Frage hört sich erst einmal leichter an, als sie ist: Während ein zu großer Grundriss eine reine Geldverschwendung darstellt, sorgt ein zu kleines Einfamilienhaus für Probleme im späteren Zusammenleben. Die durchschnittliche Wohnfläche eines Einfamilienhauses beträgt etwa 100 – 140 Quadratmeter, wobei dies stark von Ihrer persönlichen Situation abhängt.
Es hilft immer, Ihre jetzige Wohnsituation zum Vergleich heranzuziehen: An welchen Stellen brauche ich mehr Platz? Wo ist unter Umständen zu viel unnötiger Raum? Mit Fragen wie diesen und einer gut organisierten Checkliste können Sie die Frage des Raumbedarfs leichter klären.
Sparen Sie an Verkehrsflächen
Alle Räumlichkeiten, die keine richtigen Räume sind, beispielsweise Flure oder Dielen, werden als Verkehrsflächen bezeichnet. Und hier liegt ein wichtiges „Sparpotential“ bei der Grundrissgestaltung Ihres Einfamilienhauses: Sparen Sie bei den Verkehrsflächen, wo es nur geht, um die Wohnräume so großzügig wie möglich ausfallen zu lassen.
Ein guter Grundriss bietet aber nicht nur genügend Raum an den relevanten Stellen, sondern auch ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für alle Bewohner. Besonders nach einem anstrengenden Arbeits- oder Schultag ist es wichtig, auch mal seine Ruhe zu haben. Apropos Schule: Auch die Kinderzimmer sollten keinesfalls zu eng bemessen werden, da Sie neben Schlaf- auch Aufenthaltsraum sind. Empfehlenswert sind hier mindestens 16, besser 20 Quadratmeter.
Offenes oder geschlossenes Wohnen?
Eine grundlegende Entscheidung bei der Grundrissplanung stellt die Frage nach dem Wohnkonzept dar: Separierte Räume oder eine offene Gestaltung? Gehen mehrere Räume ineinander über, bedeutet das nicht nur einen gefühlt größeren Raum, sondern auch bessere Lichtverhältnisse.
Ein Nachteil des offenen Grundrisses liegt sicher im Schallschutz: Wo keine Wände sind, können sich verschiedenste Geräusche ungehindert ausbreiten. Ist die Küche nicht getrennt, sorgen die Gerüche im Wohnbereich dauerhaft für einen Störfaktor.
Gestalten Sie flexibel
Aufgrund der hohen Nutzungsdauer eines Hauses ist es wichtig, den Grundriss flexibel zu gestalten. Dazu gehören möglichst wenig statisch nötige Wände; einfache Wände zur Separierung lassen sich im Zweifelsfall entnehmen oder umgestalten. Dadurch gewinnt Ihr Einfamilienhaus an Wandlungsfähigkeit und eventuelle Neueinteilungen, ob von Ihnen oder einem Nachbewohner sind problemlos möglich.