Kostenüberlegungen
Man kann auch in Bezug auf die Entkalkungsanlage Überlegungen zum Kosten-Nutzen-Verhältnis anstellen. In sehr vielen Fällen werden die Überlegungen dazu führen, dass man kein Entkalkungsanlage kauft.
Der Nutzen der Entkalkungsanlage:
- geringerer Energieverbrauch beim Boiler (der gewichtigste Faktor), vermutlich in den meisten Fällen um einige Jahre verlängerte Lebensdauer
- möglicherweise längere Lebensdauer der Waschmaschine (kann man auch mit Regenwasser betreiben, außerdem enthält jedes Waschmittel heute eine hohe Menge Enthärter – bis zu 30 Prozent)
- eventuell längere Lebensdauer von Wasserkochern
- eventuell etwas längere Lebensdauer von Kaffeemaschinen
- etwas besserer Geschmack des Wassers, mehr Aroma von Kaffee und Tee (kann man aber auch mit abgekochten, und damit enthärtetem Wasser zubereiten)
- etwas weniger Verschmutzungen und Abnutzung an Armaturen, geringerer Putzaufwand im Bad und bei der Dusche
Kalk im Leitungswasser bedeutet keine Gesundheitsgefahr!
Calcium und Magnesium Ionen sind lebennotwendig und in keinem Fall schädlich, sie führen auch nicht zu Ablagerungen in Arterien oder im Gehirn, das ist ein Märchen.
Der finanzielle Vorteil ist also nicht so groß, wie es auf den ersten Blick scheint. Das einzig wirklich schlagende Argument ist der geringere Energieverbrauch des Boilers. Häufigeres Entkalken macht das aber wieder wett. Bei vielen Boilern kann man die Heizstäbe problemlos selbst entnehmen und reinigen.
Kosten der Entkalkungsanlage:
- Anschaffungspreis für eine Hausanlage 1.000 bis 2.000 EUR, je nach Anlagenmodell und Ausführung als Einzel- oder Doppelkammeranlage
- Salzverbrauch (bei vielen Geräten gering, kann aber auch höher liegen, je nach Härtegrad, monatlich etwa 5 bis 10 EUR)
- Wartung und Reparaturen, gegebenenfalls Überprüfung (geringfügig, erst nach Jahren)
Aus den vorliegenden Argumenten lässt sich eine Kosten-Nutzen-Rechnung für den eigenen Haushalt gut ableiten.
Grundsätzlich macht eine Enthärteranlage erst Sinn, wenn die Wasserhärte deutlich über 14 °dH (Kategorie hartes Wasser) liegt. Bei Werten darunter bringt der Einsatz nicht wirklich etwas.
Auf Prüfsiegel achten
Jede Entkalkungsanlage muss ein Prüfsiegel der DVGW aufweisen. Nur dann ist das Gerät für den Einbau in die Trinkwasserinstallation überhaupt zugelassen. Geräte ohne Prüfsiegel und Geräte, die mit Magneten oder Strom funktionieren, sind ihr Geld nicht wert.
Ihre Wirkungsweise ist nicht nachweisbar, solange es kein Prüfsiegel gibt. Der Einbau ist außerdem aus rechtlichen Gründen ohne Siegel unzulässig.