Heizen bei Fließestrichen
Nach dem Einbau muss der Estrich erst einmal drei Tage ruhen, danach wird ausreichend gelüftet. Am vierten Tag wird drei Tage lang konstant – also ohne Nachtabsenkung – mit einer Kerntemperatur der Heizung von 25° geheizt. Anschließend erhöht man drei Tage lang die Temperatur täglich um jeweils 10°, wobei die maximale Vorlauftemperatur von 55° für wassergefüllte Fußbodenheizungen nicht überschritten werden darf. Diese Maximaltemperatur – bei Elektroheizungen im Fußboden darf sie ausnahmsweise auch 65° betragen – wird dann so lange gehalten, bis nach der CM-Messung eine entsprechend angestrebte Restfeuchte erreicht ist. Danach wird die Temperatur wieder um 10° pro Tag abgesenkt, bis die Estrichfläche eine Temperatur von ca. 20° aufweist. Dazwischen muss ausreichend zugfrei gelüftet werden.
Heizplan für Zementestrich
Hier ist das Auf- und Abheizen in anderen Intervallen erforderlich – die Heizphase beginnt in diesem Fall erst nach 21 Tagen, wobei die Vorlauftemperatur der Heizung ausgehend von 25° täglich schrittweise um 5° erhöht wird. Die Maximaltemperatur der Heizung bei 55° wird dann für 3 Tage gehalten, danach schrittweise um 10° pro Tag wieder abgesenkt. In der Regel ist bei einem Standardaufbau des Estrichs mit einer Schichtdicke von 70 Millimetern danach die entsprechend notwendige Restfeuchte erreicht, das muss in jedem Fall aber durch eine CM-Messung bestätigt werden. Im Anschluss muss der Estrich aber noch 3 Tage auf Raumtemperatur abkühlen, bevor er tatsächlich belegereif ist. Dies zeigt bereits, dass die Trocknungszeit bei Zementestrich deutlich länger ist als bei Fließestrichen, insbesondere bei Anhydrit-Fließestrichen. Eine Verkürzung der Trockenzeit lässt sich durch den Einsatz entsprechender Schnellheizer erreichen, wodurch dann früher mit dem Heizplan begonnen werden kann. Das sollte aber in jedem Fall von einer kundigen Fachkraft geplant werden, um Schäden am Estrich zu vermeiden.