Tauschen, leihen oder kaufen
Wer in irgendeiner Form Europaletten für den Transport von Ladegut einsetzen will, sollte sich über die unterschiedlichen Möglichkeiten informieren. Je nach der Art des Ladeguts und der geografischen Rahmenbedingungen kommen drei grundsätzliche Verfahrensweisen in Betracht:
- Das komplette Tauschsystem, bei dem die eingesetzten Europaletten eins zu eins ersetzt werden
- Das Leihprinzip mit Pfandbereitstellung, der beim Abgeben der Europaletten ganz oder teilweise zurückerstattet wird
- Der Kauf der Europaletten und die Nutzung, oft mit einer eigenen Erhebung von Pfand gegenüber Dritten.
Indirekte Kosten einkalkulieren
Generell soll die Kalkulation natürlich die im spezifischen Fall wirtschaftlich vorteilhafteste Art des Vorgehens ermöglichen. Dabei sind bezüglich der Kosten für Europaletten auch indirekte Kosten zu berücksichtigen. Im Tauschsystem muss für die Bevorratung ausreichender und gleichwertig erhaltener Europaletten gesorgt werden. Platzbedarf bei der Aufbewahrung und die Bereitstellung zum richtigen Zeitpunkt verursachen Aufwand und gegebenenfalls Zusatzkosten.
Wenn ein Pfand für die zeitweise Nutzung von Europaletten bezahlt werden muss, sind bei großen Transportvolumen liquide Mittel so lange gebunden, bis die Paletten wieder ausgelöst beziehungsweise abgegeben werden. Das kann in manchen buchhalterischen Situationen betriebswirtschaftlich am Vorteilhaftesten sein. Zu beachten sind allerdings eventuelle Abschläge bei der Pfandsumme. Diese betragen für gewöhnlich fünf Prozent pro Umlauf.
Wer Europaletten kauft, kann am Tauschsystem teilnehmen, muss allerdings den Wertverlust der neuen Europaletten kalkulieren. Bis zu zwei Umläufen werden die Paletten bei normaler Abnutzung als neuwertig klassifiziert, danach sind sie „nur“ noch tauschfähig. Bei der eigenen Festlegung eines Pfands, wenn die Europaletten vorläufig bei einem Empfänger verbleiben sollen, muss diese „Abwertung“ des Tauschwerts berücksichtigt werden.