Wie lässt sich die Statik von Fachwerk planen?
Zusammenfassend lässt sich das Planen eines Fachwerks in drei wesentliche Gruppen gliedern:
Ebene und statisch bestimmte Fachwerke
Die Konstruktion besteht aus geraden und verbundenen Balken. Die Knotenpunkte An den Balkenenden liegen die Knotenpunkte als reibungsfreie Gelenke. Auf sie wirken nur axiale Druck- und Zugkräfte ein.
Statisch unbestimmte Fachwerke
In statisch unbestimmten Fachwerken kommen Deformationen und Verbiegungen vor, die rechnerisch unter Gleichgewichtsbedingungen subsumiert werden.
Bestimmen von Knotenverschiebungen
Gelöste Auflagerverbindungen verschieben Knotenpunkte und lassen sich mithilfe aller Balkenkräfte im Fachwerk definieren.
Mit welchem Material beim Fachwerk planen?
Das Gebälk und Holzskelett muss mit Balken in dem aus der statischen Berechnung gefolgerten Querschnitt. Um zweifelsfrei planen zu können, sollten die Bezeichnungen der Bauteile im Fachwerk (Schwelle, Ständer, Riegel, Strebe, Rähm) geläufig sein. Das Bauholz muss eine Restfeuchte von unter zwanzig Prozent besitzen. Eichenholz eignet sich am besten. Sollte ein anderes Gehölz gewählt werden, muss es zumindest langsam gewachsen sein. Nägel und Schrauben aus Metall werden im Fachwerk nicht verwendet.
Welche thermischen Eigenschaften beim Fachwerk planen?
Feuchtigkeit ist der größte Feind jedes Fachwerks. Alle Fugen zwischen den Ausfachungen und dem Balkenwerk müssen einen Zwischenraum haben. Es darf nur der Einsatz diffusionsoffener Baustoffe geplant werden. Schwellen müssen vor Erdfeuchte und Spritzwasser geschützt werden. Dämmungen dürfen die Trocknung nicht verhindern. Wichtig zu beachten ist, dass Neubauten anderen Vorschriften unterliegen als Bestandsgebäude.
Wie lässt sich das Ausfachen von Fachwerk planen?
In einer Fachwerkkonstruktion haben die Ausfachungen keine lastabtragende Funktion. Planerisch können sei unabhängig vom Tragwerk behandelt werden. In der Fachwerkbauweise können Sie theoretisch Ihr Holzskelett errichten und dann über die Gefache nachdenken.
Welche Kenntnisse sind für das Planen von Fachwerk erforderlich?
Die Voraussetzungen, um ein Fachwerk zu planen, müssen als interdisziplinär bezeichnet werden. Ein Zimmerer oder Schreiner kann ein Meister der Holzbearbeitung sein, aber hat von Statik oft wenig Ahnung. Ein Statiker kennt unzählige physikalischen Gesetze, aber würde bei der Holzauswahl schnell danebenliegen. Folgende Kompetenzen fließen beim Planen eines Fachwerks ein:
- Material- und Werkstoffkunde einschließlich Fachtermini (Schreiner/Zimmermann)
- Holzbearbeitungstechniken einschließlich Verbindungen (Schreiner/Zimmermann)
- Physikalische und statische Gesetze und Regeln (Ingenieur, Statiker)
- Normen und Vorschriften (Energieberater, Baubehörde, Denkmalschutzbehörde, Feuerwehr/Schornsteinfeger)