Verfügbarkeit von Faserbeton
Faserbeton ist ein relativ neuer Baustoff. Bauteile aus Faserbeton können erst seit einigen Jahren theoretisch bemessen werden. Das gilt insbesondere für Stahlfaserbeton. Er ist zwar ein interessanter Baustoff, erfordert derzeit aber noch bei jedem Einsatz eine besondere Genehmigung der Obersten Bauaufsichtsbehörde, bei der jeder Einzelfall geprüft wird.
Dementsprechend gibt es kein reguläres Angebot für Faserbeton im Handel. Die meisten Betonhersteller bieten jedoch Kunden die Möglichkeit, Fasern und bestimmte Zuschlagstoffe in definierter Menge dem Beton beimischen zu lassen.
Preise für die Beimischungen
Was einzelne Betonhersteller für das Beimischen verlangen, kann unterschiedlich sein. Bei Stahlfaserbeton wird in der Regel ein Zuschlag von rund 4 – 5 EUR pro m³ verlangt. Das hängt aber auch immer von der Dosierung der Fasern und fallweise auch von einigen weiteren Bedingungen ab, die der Betonhersteller vorschreibt. Die Kosten für die Fasern liegen je nach Bezugsquelle sehr unterschiedlich.
Wichtig ist insbesondere, dass in den meisten Fällen der Kunde die Fasern bereitstellen muss. Das bereitet insofern Schwierigkeiten, als dass es gerade bei Stahlbetonfasern häufig keine bekannten Tragfähigkeitswerte in Verbindung mit Beton gibt.
Die Auswahl möglicher Fasern, bei denen die Werte bekannt sind, und die damit auch eine statische Berechnung der Tragfähigkeit des Faserbetonbauteils erlauben, ist damit sehr eingeschränkt. Für eine behördliche Genehmigung ist aber ein Tragfähigkeitsnachweis in den meisten Fällen unabdingbar.
Einschränkungen durch den Hersteller
Bei vielen Herstellern gilt die Einschränkung, dass beim Zumischen von Fasern auf Kundenwunsch der Hersteller am Ende des Herstellungsprozesses keine Garantie mehr für die Qualität des Betons übernimmt. Diesen Punkt sollte man unbedingt beachten.
Mögliche Faserbetonarten
Möglich sind heute technisch folgende Faserbetonarten:
- Stahlfaserbeton
- Glasfaserbeton
- Kunststofffaser-Beton (PP)
Eine Sonderform und eine Weiterentwicklung des Glasfaserbetons stellt dabei Textilbeton dar.