- Holz
- Kunststoff transluzent oder opak (durchsichtig oder undurchsichtig)
- Faserzement
- Aluminium
- Naturstein
- Kunststein
- Ziegel
- Klinker
- Putz
- Verbundwerkstoffe
Der Hausbesitzer kann auswählen, je nach Design, Nutzen, Bedarf und Budget. Das Angebot ist ungemein vielfältig und der Phantasie sind bei der Gestaltung einer Fassade kaum Grenzen gesetzt. Zu beachten sind natürlich gesetzliche Vorgaben und die Bauphysik.
Grundvoraussetzung
Um überhaupt eine Fassade verkleiden zu können, ist eine entsprechende Unterkonstruktion notwendig. Diese verleiht der Fassadenverkleidung die notwendige Stabilität. Außerdem spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Wärmedämmung eines Gebäudes. Weiteres ist zu beachten, damit sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt:
- Gebäudeform
- Fensteröffnungen
- Türöffnungen
- Gauben
- Erker
- Vorsprünge
Wie bestimmt sich der Preis?
Die Preisbildung setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
1. Materialkosten der Verkleidung
2. Zubehör ( z. B. Befestigung, Dämmung, Schrauben, etc.)
3. Montage, die Realisierung erfolgt nach Handwerksordnung durch Dachdeckerbetriebe
Die Unterkonstruktion für Kunststoffe ist am preiswertesten. Durch das geringe Gewicht ist ein aufwendiger Unterbau nicht notwendig, die nötige Stabilität aber dennoch gegeben.
Holz und Faserzement haben ein hohes Eigengewicht. Entsprechend stabil und massiv muss daher die Befestigung ausfallen. Nur Edelstahl ist dafür geeignet.
Die Fassadendämmung
Wer sich bei einer Fassadenverkleidung ausschließlich auf die Optik fokussiert, lässt wichtigere Aspekte völlig außer Acht. Schutz gegen Witterungs- und Umwelteinflüsse und die Dämmung dienen nicht nur dem Erhalt des Gebäudes. Damit sind auch hohe Kosteneinsparungen verbunden. Ist die Fassade gut gedämmt, reduzieren sich automatisch die Energiekosten. Nicht nur das, ein Niedrigenergie- oder Passivhaus steigt ständig im Wert, bei einem späteren Verkauf kann ein deutlich höherer Preis erzielt werden.
Der Wärmewert eines Hauses lässt sich durch die Dämmung der Fassade deutlich verbessern. Nicht nur bei einem Neubau, auch bei der Sanierung bereits bestehender Gebäude.
Selbstverständlich können Dämmplatten bei jedem Haus aufgebracht und anschließend verputzt werden. Besser ist es, Fassadenverkleidungen mit bereits integrierten Dämmstoffen zu verwenden.
In jedem Fall ist es wichtig zu prüfen, ob eine Hinterlüftung erforderlich ist. Die Wasserdampfdurchlässigkeit (Diffusionsfähigkeit, Atmungsaktivität) muss grundsätzlich gegeben sein. Wenn nicht, bilden sich automatisch Schimmel, Fäulnis, Algen, Moose, Sporen und Pilze. Nicht nur an der Fassade, sondern auch in den Räumen innerhalb des Gebäudes. Gesundheitliche Schäden der Bewohner sind so vorprogrammiert.
Materialunterschiede
Auf jedes geeignete Material für eine Fassadenverkleidung kann hier nicht eingegangen werden, es gibt einfach zu viele, in den unterschiedlichsten Variationen. Einige Werkstoffe werden jedoch näher erläutert, weil immer wieder entsprechende Fragen gestellt werden. Diese sollen nun an dieser Stelle beantwortet werden.
Holz
Ein ursprünglicher Werkstoff mit Charakter. Für viele Hauseigentümer der Inbegriff von Natürlichkeit und Schönheit. Seit Jahrhunderten werden Häuser mit Holz verkleidet, meist in Schindelform. Die moderne Architektur bevorzugt lattenartige Hölzer zur Fassadenverkleidung, damit wird eine klare Struktur geschaffen. Die Kombination mit anderen Baustoffen wie Metall oder Kunststoff reduziert den Pflegeaufwand und erhöht die Widerstandsfähigkeit.
Eine Fassadenverkleidung wird ständig beansprucht, Holz muss entsprechend geschützt sein, um den hohen Anforderungen gerecht werden zu können. Als Naturprodukt bedarf es einer aufmerksamen, regelmäßigen und fachgerechten Pflege. Anderenfalls können folgende Schäden auftreten:
- Schimmelbildung
- Schädlingsbefall
- Fäulnis
- Verrottung
Zur Verwendung sollte nur gut abgelagertes, imprägniertes Kernholz kommen. Dies kann sich am besten Temperaturschwankungen anpassen. Holz lebt und muss sich ausdehnen oder zusammenziehen können.
Die Auswahl ist groß, im Handel sind Schindeln, Latten oder Platten erhältlich. Geschlossene Oberflächen werden durch die Nut- und Federtechnik geschaffen. Zur Verwendung kommen fast nur folgende Nadelhölzer:
- Fichte
- Douglasie
- Kiefer
- Lärche
- Tanne
Einerseits sind diese Holzarten sehr verbreitet und beliebt, zum anderen auch für den Normalverdiener erschwinglich. Laubhölzer wirken edel und optisch attraktiver, sind sehr hochwertig und langlebig, aber auch bedeutend teurer als Nadelhölzer.
Haltbarkeit
Die Lebensdauer einer Fassadenverkleidung aus Holz wird nicht nur vom Material selbst, sondern auch von den verwendeten Schutzmitteln, Beizen, Farben oder Ölen bestimmt. Jeder denkt jetzt vor allem an chemische Produkte, es sind aber auch biologische Alternativen erhältlich. Bei guter Pflege hält eine Fassadenverkleidung aus Holz ungefähr fünfzig Jahre, eventuell auch länger.
Egal welches Holz bevorzugt wird, die natürliche Maserung sollte in jedem Fall hervorgehoben und betont werden. Gerade das macht den Reiz von Holz aus. Durch die obligatorisch notwendige Imprägnierung ist es möglich, jeden gewünschten optischen Effekt zu erzeugen. Über zwei Dinge sollte sich jeder im Klaren sein:
1. Die natürliche Farbgebung wird auf jeden Fall durch eine Vorbehandlung verändert.
2. Chemische Holzschutzprodukte sind nie umweltfreundlich, egal was der jeweilige Hersteller behauptet. Permanent werden Schadstoffe an die Umwelt abgegeben.
Sicherheit
Aus plausiblen Gründen ist Brandschutz der wichtigste Faktor überhaupt. Sicherheit geht über alles, wenn es sich um Fassadenverkleidungen aus Holz handelt. Die Vorschriften der Baugesetzgebung sind in dieser Hinsicht besonders streng.
Der ambitionierte Heimwerker kann eine Fassadenverkleidung aus Holz natürlich selber montieren. Besser ist es allerdings, dies einem Dachdecker zu überlassen. Der Fachmann verfügt über die notwendige Erfahrung, besitzt Kenntnisse, die kein Heimwerker hat und kennt sich mit den zu beachtenden Vorschriften aus.
Preis
Am preiswertesten ist unbehandeltes Holz von Fichte und Lärche. Der Preis liegt bei ca. 10,00 Euro pro Quadratmeter.
Unbehandeltes Holz ist aber als Fassadenverkleidung nicht verwendbar. Es muss vor der Verarbeitung wetterfest gemacht werden. Der Käufer kann dies selber erledigen, es muss aber fachgerecht erfolgen. Wer nicht über die notwendige Erfahrung, Sicherheitsausrüstung (vor allem Atemschutz und Handschuhe) und das richtige Werkzeug verfügt, muss Preisaufschläge mit einkalkulieren.
Preisaufschläge, ausgehend vom Grundpreis:
- Chemisch behandelt (tauch- oder druckimprägniert) bis zu 20 %
- Biologisch behandelt (geölt oder gewachst) bis zu 80 %
Kunststoff
Es gibt eine Vielzahl von extrem stabilen Kunststoffen, die über alle notwendigen Eigenschaften verfügen, um als Fassadenverkleidung problemlos allen Witterungs- und Umwelteinflüssen zu widerstehen.
Die optimale Zusammensetzung wird ständig den wachsenden Anforderungen für eine langlebige und haltbare Fassadenverkleidung angepasst. Moderne Kunststoffe sind resistent gegen:
- Sonneneinstrahlung (kein verblassen)
- Physikalische Einwirkungen
- Nässe
- Tierischen, pflanzlichen und mikrobiellen Schädlingsbefall
Zudem sind Fassadenverkleidungen aus Kunststoff schwer entflammbar und entsprechen somit den gesetzlichen Vorgaben.
Herstellung
Kunststoff wird in eine dafür vorgesehene Form gegossen. Annähernd jede Formgebung ist möglich. Notwendige Verbindungs- und Befestigungselemente (z. B. Nut und Feder, Ösen) können so bereits während des Gussvorgangs integriert werden. Das erleichtert die Montage, hält den handwerklichen Aufwand in Grenzen und senkt die Kosten.
Üblicherweise werden für Fassadenverkleidungen aus Kunststoff Paneelen (Tafeln) verwendet. Die notwendige Stabilität wird entweder durch eingebrachte Stäbe aus Metall erreicht, oder die Hohlräume sind mit längs- und querverstrebten Stegen versehen.
Gestaltung
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind durch Farben und Formen in allen nur denkbaren Varianten unglaublich vielseitig. Es gibt Imitate von Holz- oder Steinoberflächen, die dem Original nicht nur nahekommen, sondern wirklich täuschend echt aussehen. Abgesehen von der Haptik (Tastsinn / etwas berühren), denn Kunststoff fühlt sich nun einmal wesentlich anders an als Holz oder Stein.
Verarbeitung
Kunststoff ist preiswert, pflegeleicht und verfügt über ein geringes Eigengewicht. So ist auch die Montage in Eigenarbeit für den geübten Heimwerker durchaus machbar. Eine aufwendige Unterkonstruktion ist nicht nötig. Ein Punkt ist allerdings überaus wichtig: Kunststoffe dehnen sich unter Einwirkung von Wärme aus. Im Zuge des Klimawandels steigen auch hierzulande die Temperaturen permanent an. Entsprechende Dehnungsfugen sind unbedingt einzuplanen.
Alle genannten Aspekte führen dazu, dass der Gesamtpreis für eine Fassadenverkleidung aus Kunststoff bei weitem niedriger liegt, als bei jedem anderen Material.
Preis
Einfache Paneelen sind bereits ab ca. 20,00 Euro pro Quadratmeter im Handel erhältlich.
Hochwertigere Produkte sind in der Regel faserverstärkt und als HPL-Paneelen bekannt. Der Quadratmeterpreis beginnt bei ca. 60,00 Euro.
Faserzement
Wer sich mit dem Thema „Fassadenverkleidung“ näher beschäftigt, denkt sofort an „Eternitplatten“. Die richtige Bezeichnung wäre eigentlich „Faserzementplatte“. „Eternit“ ist aber der Markenname des bekanntesten Herstellers und leitet sich von „Eternity“ (Ewigkeit) ab. Das ist wörtlich zu nehmen, denn Eternitprodukte sind von höchster Qualität und praktisch unzerstörbar. Bleiben wir also dabei.
Herstellung
Zement wird mit Wasser und bestimmten Fasern vermischt. So ist eine bessere Biege- und Zugfestigkeit zu erreichen. Entweder wird Eternit in Formen gegossen, oder mit der sogenannten „Hatschek-Maschine“ (benannt nach dem Erfinder von Eternit) hergestellt. Nach der Trockenphase ist Eternit unter anderem formstabil, langlebig und widerstandsfähig. Typische Merkmale für einen Verbundwerkstoff.
Gestaltung
Unwillkürlich bringt man Eternitplatten mit großen, grauen Platten in Verbindung, die optisch wenig ansprechend sind. Früher waren diese tatsächlich weit verbreitet, weil preiswert und leicht zu verarbeiten. Formschön und elegant sieht anders aus.
Im Laufe der Jahre hat sich das Erscheinungsbild aber deutlich gewandelt.
Die Bandbreite moderner Eternitprodukte ist enorm groß. Inzwischen sind viele unterschiedliche Formen, Farben und Oberflächenstrukturen erhältlich. Sie sind vielseitig zu verwenden und werden in allen möglichen Bereichen eingesetzt. Ob Neubau, Sanierungsobjekt, Industriekomplex oder öffentliche Gebäude, überall ist Eternit anzutreffen.
Verarbeitung
Eternitplatten sind schwer und unhandlich. Außerdem erfordern sie eine Unterkonstruktion aus Edelstahl. Für den Heimwerker eine schier unüberwindliche Aufgabe und besser einem Fachbetrieb zu überlassen.
Preis
Der reine Materialpreis für eine Eternitplatte beginnt bei ca.10,00 Euro pro Quadratmeter.
Aluminium
Aluminium – das ist doch nur etwas für Firmen oder öffentliche Gebäude?
Ganz und gar nicht. Der Begriff „zeitgenössische Sachlichkeit“ hat in der modernen Architektur durchaus seine Berechtigung. Immer mehr private Hauseigentümer wählen Aluminium als Fassadenverkleidung. Aus gutem Grund, denn das Material ist äußerst witterungsbeständig und hat sehr gute Dämmeigenschaften. Selbst bei extremen Außentemperaturen.
Gestaltung
Die Optik kann durch variable Profile und Befestigungstechniken durchaus sehr unterschiedlich ausfallen.
Bekannt sind großflächige Platten, jedoch werden viele unterschiedliche Profilformen im Handel angeboten. Hier entscheidet der persönliche Geschmack. Eine lineare Fassadenstruktur wird durch Well- und Trapezprofile erzeugt, je nach Ausrichtung. Die Anbringung erfolgt entweder senkrecht oder waagerecht. Die ästhetische Wirkung ist eher auf Sachlichkeit ausgelegt.
Stehpfalzprofile unterbrechen die glatte Oberfläche durch Stege, die nur wenige Millimeter hoch sind. Dies wirkt optisch eleganter, es durchbricht eine ansonsten eintönig wirkende, uniforme Fläche.
Werden Aluminiumplatten in Kassettenform zusammengefügt, entsteht ein gedrungenes, kompaktes Design.
Lochmuster in perforierten Profilen, entweder ganz durchgestoßen oder nur eingepresst, erzeugen ein aufgelockertes, betont modernes Erscheinungsbild.
Vorteile
Aluminium lässt sich sehr leicht formen und behält sein Profil stabil bei. Die statische Belastbarkeit erhöht sich durch verschiedene Profilformen. Es ist ungemein haltbar und verfügt über ein geringes Eigengewicht. Deshalb ist es schnell und einfach zu verarbeiten.
Grundsätzlich wird eine Fassadenverkleidung aus Aluminium als hinterlüftete Konstruktion montiert. So werden drei Schichten an einer Fassade geschaffen, welche sich optimal ergänzen.
1. Schicht: Die Oberfläche schützt vor Witterungs- und sonstigen Umwelteinflüssen.
2. Schicht: Die Lüftungszone dahinter führt Feuchtigkeit (z. B. Kondenswasser) direkt ab. Schimmel kann so gar nicht erst entstehen.
3. Schicht: Die Wärme- und Kälteregulierung wird durch eine Dämmung am Mauerwerk erhöht.
Aluminiumoberflächen für die Fassadenverkleidung werden entweder speziell beschichtet oder eloxiert. Ansonsten würden sie oxidieren oder korrodieren (rosten), so wie viele andere Metalle auch. Aluminium ist generell schon relativ unempfindlich, durch die genannten Verfahren wird seine Beständigkeit aber noch erhöht. Die mechanische Belastbarkeit steigt und hält eine Fassadenverkleidung aus Aluminium über Jahrzehnte sowohl optisch als auch technisch in Form.
Der Preis beginnt bei ca. 80,00 Euro pro Quadratmeter.
Naturstein
Stellvertretend für alle Natursteine wird hier der Sandstein erläutert. Warum? Fassadenverkleidungen aus Sandstein sind nach wie vor weit verbreitet und sehr beliebt.
Gestaltung
Farben und Texturen sind recht unterschiedlich, je nach Herkunftsland. Von gleichmäßig gefärbt bis zu Musterverläufen verschiedener Farben innerhalb der Steine. Vorherrschend sind:
- Weiß
- Grau
- Gelb
- Beige
- Rot
- Braun
Fassadenverkleidungen aus Sandstein gibt es mit oder ohne Fugen. Üblicherweise kommen quadratische oder rechteckige Platten zum Einsatz. Die Formate weisen enorme Unterschiede auf. Zwischen 20 cm bis maximal 200 cm ist alles möglich. Sowohl Spaltsteine als auch glatte Oberflächen sind häufig zu sehen.
Für jeden Baustil ist Sandstein ein Gewinn. Die moderne Architektur bevorzugt allerdings große, glatte Platten, die geschliffen und poliert sind. Das Gebäude bekommt einen dezenten Hauch von Luxus.
Spaltsteine mit grober Oberfläche werden vor allem bei Altbauten eingesetzt, um den rustikalen Stil zu erhalten. Wer mediterranes Ambiente bevorzugt, welches an Terrakotta erinnern soll, kommt an Sandstein ohnehin nicht vorbei.
Vorteile von Naturstein
- Keine Abgabe von Schadstoffen an die Umwelt
- Lange Haltbarkeit
- Hohe Widerstandsfähigkeit
- Extrem gute Wärmespeicherung
Der Preis pro Quadratmeter beginnt bei unter 10 Euro.