Veränderte Eigenschaften moderner Fenster
Die Glasflächen von einem Fenster waren über viele Jahrzehnte die bedeutendsten Schwachpunkte einer Fassadenwärmedämmung. Inzwischen erreichen die Dämmwerte aber dieselben Bestwerte wie eine hochwertige Fassadendämmung (Wärmedämm-Verbundsystem, WDVS). Damit kam es zu einigen Veränderungen bei den Fenstern eines Gebäudes.
- größere Glasfläche
- geringere Fensterrahmenfläche
- neue Richtlinien beim Einbau hoch wärmedämmender Fenster
Der bisherige Montage-Standard für Fenster kann nicht mehr angewandt werden
Vereinfacht gesprochen wurde nach den über viele Jahrzehnte gültigen Einbaustandards bei der Fenstermontage der Zwischenraum zwischen Rahmen und Fensterlaibung mit Bauschaum (PU-Schaum) aufgefüllt. So wurde zwar eine gute Wärmedämmung erreicht, aber keine Luftdichtigkeit. Inzwischen ist die Wärmedämmtechnik aber so weit, dass auch die über diesen Luftaustausch austretende Wärme eine bedeutende Rolle spielt.
Die Fenster-Montage nach RAL-Richtlinien
Gebäude werden aus diesem Grund mit einer luftdichten Hülle ausgestattet. Folglich musste auch die Montage der Fenster in die Fensteröffnungen völlig neu konzipiert werden und sich den neuen Anforderungen anpassen. Dabei spielt die Fenster- und Türenmontage nach RAL, die wir nachfolgend detailliert für Sie erklären, eine hervorzuhebende Bedeutung.
Schrittweise Montageanleitung für Fenster
- neue Fenster
- Kompi-Band
- silikonfreier Baufugenkleber
- dafür geeignetes Silikon oder Acryl in der Kartusche
- Hinterfüllschnur
- Fensterschrauben (modernes System ohne Dübel)
- Ausgleichkeile
- Bohrmaschine
- je nach Fenster Stein-, Holz- und/oder Steinbohrer
- Akkuschrauber
- Stainley-Messer
- Richtschnur
- Lot
- Wasserwaage
- Meterstab
- geeigneter Hammer
- Kartuschenspritze
- Fugenabstreifer
- Arbeitsleiter
- Arbeitsleuchte
1. Vorbereitungsarbeiten
Insbesondere bei der Montage von einem Fenster nach den vom RAL-Institut veröffentlichten Richtlinien muss die Laibung den Anforderungen entsprechend (Abdichtung hinter dem Putz) sauber und exakt verputzt werden. Andernfalls wird das Kompi-Band (ein vorkomprimiertes Dichtband) keine absolute Luftdichtigkeit erreichen.
2. Den Fensterrahmen setzen
Das Fenstersetzen erklären wir Ihnen in dem verlinkten Beitrag ausführlich. Daher wollen wir hier nicht zu sehr im Detail auf das Setzen des Fensterrahmens eingehen.
Ist der Rahmen richtig positioniert, wird das Kompi-Band entsprechend der Montage-Richtlinien um den Rahmen geklebt. Wichtig ist dabei die Lasche, die in den Ecken entstehen muss. Dann wird der Rahmen den zuvor angebrachten Markierungen entsprechend eingesetzt. Mit den Keilen fixieren Sie den Rahmen nun in seiner endgültigen Montageposition.
3. Fensterrahmen befestigen
Nun werden die Löcher für die Fensterschrauben gebohrt. Der Abstand zwischen den einzelnen Bohrungen beträgt je nach Fenstergröße zwischen 60 und 80 cm, im Durchschnitt also 70 cm. Achten Sie darauf, dass die den Ecken nahe kommenden Schrauben wenigstens 10 cm von den Ecken entfernt sind. Dann wird der Rahmen mit den dübellosen Schrauben befestigt.
4. Abdichten des Fensters
Nun wird der Innenbereich (zwischen Innen- und Außenseite des Rahmens) mit PU-Schaum ausgespritzt. Nach dem Aushärten wird der Bauschaum fugenartig herausgeschnitten. Sie schneiden die Fuge so tief, dass darin Hinterfüllschnur und die Kleberraupe den Anforderungen des Herstellers entsprechend Platz finden.
Nun drücken Sie die Hinterfüllschnur in die Fuge. Dann wird der silikonfreie Baufugenkleber eingespritzt, um die Außenseite des Dichtbands (Kompi-Band am Fensterrahmen) mit der verputzten Laibung zu verkleben.
5. Abschlussarbeiten
Nachdem das Fenster nun montiert wurde, können Sie mit dem Fenster einstellen beginnen.