Lichtflächenplanung beim Haus
Die Bauordnungen der Länder fordern die Einhaltung bestimmter Vorgaben, wenn es um Fenster im Haus geht. Die mindestens erforderlich Anzahl an Lichtflächen darf in keinem Bereich des Hauses unterschritten werden, auch wenn das energetisch sinnvoll sein sollte.
Über diese Vorgaben hinaus kann man jedoch an den Fenstern eine Menge optimieren, um Energie zu sparen. Das wichtigste dabei ist:
- Lage der Fenster
- Größe der Fenster
- U-Wert und g-Wert der Fenster
- natürliche Verschattung
- Lüftungslösungen für möglichst geringe Energieverluste
Lage der Fenster
Idealerweise hat ein Haus die meisten Fenster auf der Südseite, und gar keine Fenster auf der Nordseite. Im Osten und Westen sollten sich möglichst weniger Fenster befinden als auf der Südseite. Obwohl das theoretisch sinnvoll ist, ist das aufgrund der Bauordnung in der Praxis immer nur kompromißweise umzusetzen.
Man sollte jedoch bei der Planung so viel wie möglich tun, um sich dem Ideal anzunähern. Das kann bedeuten, Fensterflächen im Norden so weit wie möglich zu minimieren und im Süden so weit als möglich zu maximieren, und dort natürliche Verschattungen möglichst zu vermeiden
Sonneneinstrahlung senkt Heizkosten
Das gilt vor allem dann, wenn man Fenster mit hohem g-Wert (Gesamtenergiedurchlässigkeitsgrad) verwendet. Diese Fenster lassen einen besonders großen Anteil der Sonnenwärme in die Räume dringen.
Dadurch werden im Winter Wärmeverluste durch das Fenster kompensiert, und eine zusätzliche, sehr leistungsfähige Wärmequelle steht zur Verfügung. Ist der g-Wert der Fenster zu niedrig, kann man diese Energiequelle im Winter nur eingeschränkt nutzen.
U-Werte optimieren
U-Werte unter 0,8 W/(m²K) sind in der Regel nur für Passivhäuser sinnvoll. Für alle anderen Häuser sind die Kosten für diese Fenster zu hoch, um noch wirklich einen messbaren Nutzen zu bringen. Mit U-Werten zwischen 0,9 und 1,1 W/(m²K) findet man bei allen üblichen Häusern immer ein vernünftiges Auslangen.
Höhere Einsparungen erzielt man dann nicht mehr durch das Senken der U-Werte beim Fenster, sondern durch eine Optimierung der Heizung. Das ist nachhaltiger und wirksamer als neue Fenster.
Wärmeverluste beim Lüften verringern
Wer gleich von vornherein eine Fensterlüftung mit Wärmerückgewinnung einbaut, kann hohe Lüftungswärmeverluste vermeiden und spart beträchtlich an Energie.
Kälteschutzfolien verringern den U-Wert
Bei einem Quadratmeterpreis von rund 50 EUR sind Kälteschutzfolien eine gute Möglichkeit, den U-Wert der Fenster um bis zu 30 Prozent zusätzlich zu verringern. Das ist insgesamt günstiger, als teure Passivhausfenster einbauen zu lassen.