Bitumen – schon immer die typische Flachdachabdichtung
Bitumen ist das klassische Material, wenn es um die Flachdachabdichtung geht. Schon seit tausenden von Jahren verwenden die Menschen Bitumen zum Abdichten von Dächern. Trotz neuerer Techniken wie dem Abdichten mit Flüssigkunststoff oder EPDM-Folie ist und bleibt die Flachdachabdichtung aus Bitumen populär.
Beim Flachdachabdichten mit Bitumen können Sie nach drei verschiedenen Abdichttechniken unterscheiden.
- Verschweißen der Bitumenbahnen
- Kaltverlegen der Bitumenbahnen
- Ausgießen mit Flüssigbitumen und anschließendem Bitumenbahnenverlegen
Das Verschweißen der Bitumenbahnen ist die meist angewandte Technik zur Flachdachabdichtung. Auf sie gehen wir daher in der nachfolgenden Anleitung ein.
Das Kaltverlegen von Bitumenbahnen
Das Kaltverlegen ist erst durch neue Herstellungstechniken möglich geworden. Die Bitumenbahnen sind an der Unterseite mit einem Kaltkleber versehen, der durch eine Abziehfolie geschützt ist. Die wird entfernt und die Bahnen verkleben sich dann kalt mit dem Untergrund. Die Nähte werden ebenfalls mit dem Kaltkleber verklebt. Anwendung finden kaltverlegte Bitumenbahnen hauptsächlich als Dampfsperre bei weiterführenden Konstruktionen.
Das Gießen von Flüssigbitumen mit darin verlegten Bitumenbahnen
Das war über Jahrzehnte die klassische Flachdachabdichtung von Bitumenbahnen. Vor die Bitumenbahnrolle wird flüssiges Bitumen gegossen. Die Bitumenbahn wird darin ausgerollt und schiebt überschüssiges Flüssigbitumen vor sich her. Allerdings wird diese Technik kaum noch angewandt.
Anleitung für die Flachdachabdichtung
- Bitumenbahnen zur Verschweißung
- Abschluss- und Dichtbleche für Wandanschlüsse und Durchdringungen
- geeigneter Gasbrenner
- angemessene Arbeitskleidung (hitze- und feuerfest)
1. Vorbereitungsarbeiten
Eventuell müssen Sie zunächst den Lies abtransportieren, der auf vielen Flachdächern mit Bitumenabdichtungen ausgebracht ist. Dann reinigen Sie die Fläche gründlich.
Je nach Arbeitsumfang können Sie die bestehenden Bitumenabdichtungen entfernen – zum Beispiel, wenn Sie eine umfangreiche Flachdachsanierung vornehmen wollen oder die Lagen schon zu dick wurden. Wollen Sie nur vorübergehend Undichtigkeiten beseitigen, kann die alte Bitumenschicht auch bestehen bleiben.
2. Das Verlegen und Verschweißen der ersten Bitumenbahnen
Die aufgerollten Bitumenbahnen bringen Sie in Verlegeposition. Die Unterseite der unmittelbar vor dem Verlegen stehenden Bitumenrolle erhitzen Sie, dass das Bitumen aufweicht und sich gut mit dem Untergrund verbindet. Mit dem Fuß rollen Sie dabei die Bitumenbahn Stück für Stück aus.
Jede nachfolgende Bitumenbahn bearbeiten Sie in derselben Weise. An die zuvor verlegte Bitumenbahn richten Sie die nachfolgende auf Stoß aus.
Nachdem Sie alle Bitumenbahnen verlegt haben, beginnt das Verschweißen der Nähte. Dazu sind die Bitumenbahnen außen mit speziellen Schweißnähten ausgestattet. Beide Schweißnähte der aneinanderstoßenden Bitumenbahnen verschweißen Sie nun. Sie müssen sehr sauber arbeiten, denn schon die kleinste Undichtigkeit zieht folgenschwere Konsequenzen nach sich und ist auch kaum noch zu finden.
3. Das Verlegen der zweiten und gegebenenfalls dritten Lage Bitumen
Die nächste Lage Bitumenbahn verlegen Sie in derselben Weise auf Ihrem Flachdach. Allerdings rollen Sie die Bitumenbahnen jetzt quer zu der darunterliegenden. Abschließend verschweißen Sie dann wieder die Stöße miteinander.
4. Abdichtbleche
Die Abdichtbleche sind rechtwinklig abgewinkelt und werden an Wandabschlüssen und Durchdringungen quasi aufgestellt. Dann wird die Bitumenbahn darüber verlegt. Viele Handwerker streichen die Abschlüsse mit entsprechendem Flüssigbitumen kräftig ein.
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