Verschlussarten
Drei Verschlussarten werden von Flaschenherstellern verwendet, um den Flascheninhalt luftdicht und transportfähig zu verschließen:
Schraubverschluss
Ein kappenförmiger Schraubverschluss kann aus Blech oder Kunststoff bestehen. Sein Gewinde auf der Innenseite dreht sich auf das Gegengewinde am Flaschenhals. Dichtigkeit entsteht durch ausreichende Umdrehungen und gegebenenfalls einer Dichtigkeitseinlage im Verschlussdeckel.
Kronenkorken
Der Kronenkorken besteht aus einer Blechscheibe, die in der Standardausführung 21 Zacken besitzt. Die Unterseite der Blechscheibe ist mit einer Dichtungseinlage aus elastischem Kunststoff beschichtet. Beim maschinellen Aufpressen biegen sich die Zacken um den oberen Abschlusswulst am Flaschenhals. In Deutschland wenig verbreitet, gibt es in anderen Ländern auch geschraubte Kronenkorken. Wenn Sie mittels Abheben geöffnet werden, brechen die Wulste am Hals einer Glasflasche, die das Gegengewinde bilden.
Zylindrische Stopfkorken
Verkorkte Flaschen, meist Weine, können mit einem Natur- oder Kunststoffkorken
verschlossen sein. Die Länge reicht von 38 bis sechzig Millimetern. Sie sind eingepresst und müssen beim Öffnen gespreizt und in vertikaler Richtung aus dem Flaschenhals gezogen werden.
Gängige Öffnungswerkzeuge und Flaschenöffner
Schraubverschlüsse werden durch Aufdrehen gegen den Uhrzeigersinn geöffnet. Um die Krafteinwirkung zu verbessern und abrutschen zu vermeiden, kann ein Tuch/Lappen verwendet werden. Bei starkem Widerstand ist das vorsichtige Aufdrehen mit einer Rohrzange oder einem Engländer möglich.
Für Kronenkorken ist ein Hebelwerkzeug erforderlich. Der klassische Kapselheber besteht aus einem Metallring, der verkantet auf dem Kronenkorken angesetzt wird. Klassische improvisierte Öffnungshilfen sind Feuerzeuge, Hammer, Schraubenzieher, Schraubenschlüssel oder andere noch verschlossene Flaschen. Auch eine harte Kante kann zum Öffnen dienen. Einer der herausstehenden Zacken wird auf die bruchfeste Kante aufgesetzt und die Schlag auf die Oberseite des Kronenkorkens „sprengt“ die Blechscheibe ab.
Um eine Flasche zu entkorken, ist ein spiralförmiger Korkenzieher erforderlich. Er muss gegen den Pressdruck des Korkens vertikal eingedreht werden. Nach dem vollständigen Durchbohren kann der Korken mit gleichmäßiger Kraft herausgezogen werden. Im Notfall lässt sich ein Korken auch in den Flaschenhals eindrücken.
Besonderheiten während des Öffnungsvorgangs
Beim Öffnen jeder Flasche mit kohlensäurehaltigem Inhalt, egal ob aus Glas oder Plastik, bildet ein Zischgeräusch den Dichtigkeitsnachweis.
Manche Drehverschlüsse sind mit einem zusätzlichen Sicherungsring versehen. Er ist am unteren Rand der Kapsel durch Einzellaschen mit Perforierung angebracht und verbunden. Beim Öffnen drehen diese Ringe manchmal mit und müssen mit einem Messer abgetrennt werden.
Wenn ein Korken bröselt oder reißt, kann ein neues Ansetzen und Eindrehen einer Zieherspirale helfen. Wenn Krümel ins Getränk fallen, muss es gesiebt werden.