Unterschiedliche Fliesen
Fliesen sind ein populärer Baustoff. Geflieste Wände oder Böden sind ausgesprochen pflegeleicht zu behandeln und erhalten vor allem über Jahrzehnte ihr neuwertiges Aussehen, wenn sie mit geringem Aufwand richtig gepflegt und gereinigt werden. Allerdings gibt es zahlreiche Unterschiede und Fliese ist nicht gleich Fliese. Sie sollten sich also schon vor dem Verlegen von Fliesen Gedanken darüber machen, wie die Fliesen beansprucht werden. Zwar werden unter dem Begriff „Fliesen“ verschiedene Arten von Platten wie Naturstein-, Keramik- oder Glasfliesen zusammengefasst. Im Sprachgebrauch werden jedoch mit „Fliesen“ in der Regel keramische Fliesen bezeichnet, während bei den anderen Arten explizit das Material mit erwähnt wird – also zum Beispiel als „Glasfliese“.
Welche Fliesen Sie verwenden, richtet sich nach Anspruch und Anforderungen
Doch auch Keramikfliesen lassen sich unterscheiden nach Steingut-, Steinzeug- und Feinsteinzeugfliesen. Steingutfliesen sind die minderwertigsten Fliesen und nehmen mehr als 10 Prozent Wasser auf. Daher sind sie nicht für den Außenbereich geeignet, da die nicht frostsicher sind. Steinzeugfliesen nehmen hingegen maximal drei Prozent Wasser auf und sind daher auch für den Außeneinsatz geeignet. Feinsteinzeugfliesen wieder sind erst in den 1980ern „erfunden“ worden. Sie werden unter besonders hohem Druck gepresst und ebenso heiß gebrannt. Dadurch nehmen sie weniger als 0,5 Prozent Wasser auf und sind darüber hinaus noch ausgesprochen hart und damit bruchsicher. Eine weitere Unterscheidung erfolgt nach glasierten, nicht glasierten und polierten (geschliffenen) Fliesen.
Die Beschaffenheit des Untergrunds, wo gefliest werden soll
All diese Eigenschaften haben einen Einfluss darauf, wo Sie die Fliesen bevorzugt einsetzen sollten. Haben Sie sich für bestimmte Fliesen entschieden, müssen Sie auch dem Untergrund, auf dem Sie die Fliesen verlegen wollen, große Aufmerksamkeit schenken. Der Boden muss absolut trocken sein. Am besten zu verlegen sind Fliesen auf den verschiedenen Estrichböden, auf Zement oder Betonböden. Bei weichen Untergründen wie Holz müssen Sie besondere Vorbereitungen treffen. Darauf gehen wir hier im Hausjournal in anderen Artikeln ausführlich ein. Nach dem Untergrund richtet sich auch, welchen Fliesenkleber Sie verwenden. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass Flexkleber, also mit Kunststoff vergüteter Kleber mit Abstand mittel- bis langfristig die besten Ergebnisse erzielt.
Schrittweise Anleitung zum Fliesen
- Fliesen
- Fliesenkleber
- Fliesenkreuze
- Abstandskeile
- Fugenmasse
- eventuell Nivellier- oder Ausgleichsspachtel
- eventuell Haftgrundierung
- eventuell Sperrgrundierung
- Fugensilikon
- Bohrmaschine mit Rührquirl
- Fliesenschneider
- Gummihammer
- Zahntraufel
- Fugbrett mit Hartgummi
- Silikonpresse
- Fliesenschwamm
- Mörteleimer
1. Vorbereitungen
Der Untergrund muss trocken, eben und sauber sein. Handelt es sich um einen schlecht oder gar nicht saugenden Untergrund, ist es sinnvoll, einen Haftgrund aufzutragen. Unebenheiten und Risse können Sie mit Nivellier- oder Fließspachtel (Ausgleichsspachtel) ausgleichen. In Feuchträumen, Kellern und Außenbereichen ist es darüber hinaus vorteilhaft, einen Sperrgrund aufzutragen.
2. Fliesenkleber anrühren
Nun können Sie den Fliesenkleber anrühren. Gehen Sie dabei nach den Herstellervorgaben vor. Bei bestimmten Klebern, so zum Beispiel Natursteinklebern, müssen Sie eine Reifung des Klebers berücksichtigen, ihn also einige Minuten nach dem Anrühren stehen lassen, um ihn im Anschluss nochmals zu einer homogenen Masse zu verrühren.
3. Fliesen verlegen
Nun tragen Sie den Fliesenkleber auf den Boden auf. Bereiten Sie höchstens eine Fläche vor, die Sie innerhalb von 20 Minuten verarbeiten bzw. verlegen können. Mit der Zahntraufel kämmen Sie Stege in den Kleber. Glas- und Glasmosaikfliesen bestreichen Sie zusätzlich mit Kleber und kämmen ihn im rechten Winkel zu den Stegen auf dem Untergrund. Nun drücken Sie die Fliesen schwimmend und gefühlvoll in den Kleber.
4. Fugen und Dehnungsfugen
Einen gleichmäßigen Abstand von Dehnungsfugen stellen Sie mit Abstandskeilen sicher. Für die herkömmlichen Fugen verwenden Sie Fugenkreuze in passender Größe.
5. Fliesen verfugen
Herkömmliche Fliesen (Keramik) können Sie bereits unmittelbar nach dem Verlegen verfugen. Bei bestimmten Klebern wie zum Beispiel für Natursteinfliesen kann es je nach Hersteller 24 Stunden und länger dauern, bevor Sie die Fliesen oder Platten verfugen können.
6. Fugenmasse ausschwämmen
Nachdem der Fugenmörtel angetrocknet, aber noch nicht durchgetrocknet ist (von der Konsistenz erdig feucht zerbröckelnd), können Sie beginnen, die Fugen mit dem Fugenschwamm auszuschwemmen.
7. Dehnungsfuge verfugen
Abschließend können Sie nun die Dehnungsfuge mit Silikon füllen. Überschüssiges Silikon ziehen Sie mit einem Holzspatel ab, eine gleichmäßige Fugenform erreichen Sie, indem Sie das Silikon nochmals mit dem Finger abziehen. Feuchten Sie dafür Ihren Finger an, dann bleibt das Silikon nicht daran kleben.
Verlegen Sie Fliesen am Boden immer von der Raummitte aus, um ein gleichmäßiges Fliesenbild zu erreichen. An Wänden beginnen Sie mittig unten oder oben (beim deckenhohen Fliesen beginnen Sie mit einer Reihe oben, bei einer definierten Höhe ebenfalls, bei einer beliebigen Höhe beginnen Sie von unten und schließen mit einer ganzen Fliesenreihe ab).