Warme und kalte Bodenbeläge
Man kann bei Bodenbelägen zwischen sogenannten „warmen“ und „kalten“ Bodenbelägen unterscheiden. Bodenfliesen sind ein gebranntes keramisches Produkt, sie haben damit ein sehr schlechtes Wärmespeichervermögen.
Dazu kommt, dass sich Fliesen auch schlecht von außen her erwärmen lassen (Keramik dient immerhin als sehr wirkungsvoller Hitzeschild). Selbst wenn es im Raum warm ist, wird sich der Fliesenboden immer leicht kühl oder sogar kalt anfühlen.
Parkettböden oder Dielenböden sind dagegen immer „trittwarm“. Selbst in ungeheizten Räumen sind solche Böden nie wirklich gefühlt kalt.
Hier liegt der größte Nachteil von Fliesenbelägen. Diesen Nachteil kann man in Häusern mit einer Fußbodenheizung allerdings in einen Vorteil verwandeln: ein von unten her beheizter Fliesenboden ist sehr angenehm, um darauf zu laufen.
Durch die Abstrahlwirkung der Fliesen wird zudem die Wärme der Fußbodenheizung gleichmäßiger und wirkungsvoller in den Raum abgegeben.Das kann den Heizaufwand in manchen Fällen spürbar verringern.
Trittelastizität
Viele Bodenbeläge, wie etwa ein Korkboden, sind trittelastisch. Das heißt, sie geben bei jedem Schritt leicht nach und federn dann wieder zurück. Diese „Dämpfung“ der Schritte wird als sehr vorteilhaft erachtet.
Sie ermöglicht ein sehr gelenkschonendes Gehen, das sich zudem äußerst angenehm anfühlt, besonders wenn man barfuß oder in Strümpfen läuft.
Ein Fliesenboden ist dagegen von seiner Oberflächenhärte und Elastizität praktisch einem Steinuntergrund vergleichbar. Auf einem Fliesenboden ist keinerlei Trittelastizität spürbar. Das Gehen ist daher nicht so angenehm wie auf vielen anderen Bodenbelägen.
Im industriellen Bereich wird in Gebäuden, wo viel gelaufen wird, oft sogar noch eine zusätzliche Bodenbedeckung mit Trittelastik-Matten hergestellt.
Das ermöglicht ein angenehmeres und ermüdungsfreieres Gehen. Für den Heimbereich macht das allerdings nur eingeschränkt Sinn. Teppiche erfüllen oft den gleichen Zweck.
Hohe Schallübertragung
Alle harten Bodenbeläge – dazu gehören vor allem Fliesenböden, Laminat oder auch Fertigparkett – haben schon von vornherein sehr nachteilige akustische Eigenschaften. Raumschall und Trittschall werden über diese Bodenbeläge massiv und praktisch ungedämpft übertragen, was sehr störend sein kann.
Als Abhilfe bei solchen Bodenbelägen bietet sich schon im Vorfeld eine entsprechende Gestaltung des Estrichs, eine Schallschutz-Entkoppelung von Bauteilen und im Einzelfall auch der Einbau einer speziellen Trittschalldämmung an. Damit können störende Trittschallgeräusche und auch der Raumschall deutlich vermindert oder sogar vermieden werden.
Schadstoffe
Fliesenböden dünsten weder aus den Fugen noch aus dem Kleber Schadstoffe in die Raumluft aus, wenn Standardprodukte als Fliesenkleber und Fugenmasse verwendet werden.
Hygiene
Fliesenböden sind wegen ihrer glatten harten Oberfläche, die leicht zu reinigen ist, viel hygienischer als andere Bodenbeläge. Auch das trägt natürlich zur Wohngesundheit bei.