Mischung und Luft
Erster und häufigster Grund, warum Fliesenkleber nicht hart wird, ist ein Fehler beim Anrühren. Die Herstellerangaben zum Mischungsverhältnis sollte unbedingt präzise eingehalten werden. Schon eine leichte Disbalance kann zur Veränderung der chemischen und physikalischen Eigenschaften und Reaktionswege stark beeinflussen. Wenn das falsche Anrühren als Ursache ausgeschlossen werden kann, kommen andere Möglichkeiten in Betracht.
Fast jeder Fliesenkleber braucht Luft, um abzubinden. Wenn Materialien wie Fermacell-Platten oder Wedi-Platten beteiligt sind, kann der Zugang zur Luft zu gering werden. Da die chemischen und physikalischen Reaktionen in der Klebersubstanz ein Ausdunsten von Wasser oder Lösemitteln als „Treibstoff“ brauchen, kommt das Abbinden und damit hart werden zum Erliegen. Verstärkt wird dieser Effekt zusätzlich durch fugenlos verlegte Fliesen, stark versiegelte Fliesenoberflächen und sehr große Fliesenplatten. Allerdings hilft oft ein längeres abwarten, weil das Aushärten sich meist einfach nur verlängert, was bis zu mehreren Tagen dauern kann.
Chemische Reaktionen und Herstellungsfehler
In Fliesenklebern sind meist eine ganze Reihe an Inhaltsstoffen in Form von Zuschlägen enthalten. Nicht alle Stoffe vertragen sich untereinander. Beispielsweise vertragen sich Kalk und Säuren überhaupt nicht. In der Praxis kann es vorkommen, dass der Estrich als Untergrund irgendwelche Materialien in sich trägt, auf die der Fliesenkleber „allergisch“ reagiert. Das gilt auch für Werkstoffplatten aller Art, die manchmal sogar ohne Angabe in irgendeiner Form vorbehandelt wurden, um sie beispielsweise zu imprägnieren.
Wenn die Erklärungen ausgehen, kann tatsächlich ein Herstellungsfehler vorliegen. Bauhandwerker und Fachbetriebe machen regelmäßig Erfahrung damit.