Das kostet ein Fliesenleger
Ihre Fliesen sollen einfach mit der Wand oder dem Boden verklebt werden und Sie wünschen auch kein besonderes Muster? Ihr Raum ist schlicht rechteckig? Dann können Sie mit Preisen von 25 bis 30 EUR pro Quadratmeter für den Fliesenleger rechnen.
Fliesen ins dickschichtige Mörtelbett zu legen, wird Sie etwa zwischen 40 bis 60 EUR pro Quadratmeter kosten. Das Fliesen im Dünnbett liegt bei ungefähr 35 bis 50 EUR je Quadratmeter.
Wenn Sie ein aufwändiges Muster wünschen, dann wird der Fliesenleger ungefähr 5 bis 10 EUR auf den Quadratmeterpreis aufschlagen – je nachdem, wie kompliziert die Ausführung ist.
Für das Abspritzen der Fugen mit Silikon oder Acryl veranschlagen die meisten Fliesenleger einen Preis von ca. 1 EUR pro Meter, dasselbe gilt für Kantenschienen. Für das Anbringen von Sockelleisten rechnen Sie mit 5 EUR je Meter.
Fallbeispiel
Ein Hausbesitzer möchte seinen großen Flur mit Fliesen belegen lassen, er entscheidet sich für ein Mosaikmuster im Dünnschichtmörtel. Der Flur ist längsrechteckig und etwa 40 qm groß, der Handwerker verlangt 45 EUR pro Quadratmeter.
Rundherum soll der Fliesenleger eine Sockelleiste aus demselben Material wie das der Bodenfliese anbringen. Bevor die Arbeit beginnen kann, muss de Handwerker den Boden säubern, schleifen, spachteln und grundieren.
Außerdem hobelt der Fliesenleger drei angrenzende Türblätter ab, um sie dem neuen Bodenniveau anzugleichen. Er berechnet einen Stundenlohn von 50 EUR.
Kostenliste:
Kostenübersicht | Preis |
---|---|
Fliesen und Verfugen von 40 qm Boden | 1.800 EUR |
Zusatzarbeiten 8 Stunden | 400 EUR |
5 x Anfahrt | 300 EUR |
Sockelleiste | 125 EUR |
Materialkosten | 250 EUR |
Gesamt | 2.875 EUR |
Preisfaktoren
Um Ihre Kosten für den Einsatz des Handwerkers im Voraus abschätzen zu können, müssen Sie die Faktoren für die unterschiedlichen Preisgestaltungen von Fliesenlegern bedenken.
- Regionale Unterschiede: Wohnen Sie in einer teuren Großstadt, wie zum Beispiel München oder Hamburg, müssen Sie bei allen in diesem Artikel genannten Preisen mit einem Preisaufschlag rechnen. Im ländlichen Raum sind die Preise für Fliesenleger eher moderat.
- Art der Fliesen: Großformatige Platten zu verlegen, geht in der Regel schneller von der Hand, als kleinformatige Fliesen anzubringen. Fliesensorten mit komplizierter Form, die bereits auf ein bestimmtes Muster angelegt sind, bewirken ebenfalls einen höheren Preis.
- Verlegungsart: Natursteinplatten müssen normalerweise in ein dickschichtiges Mörtelbett gelegt werden, dessen Erstellung Zeit und somit Geld kostet. Ein dünnschichtiges Mörtelbett für filigranere Fliesen ist deutlich günstiger – und das Kleben mit Fliesenkleber besitzt den geringsten Preis.
- Fliesenmuster: Ein aufwändiges Muster zu legen ist zeitaufwändig, der Preis für den Fliesenleger steigt. Mosaike, Bordüren und unterschiedliche Fliesenverbandsysteme sehen schön aus – und sie haben ihren Preis.
- Raumformat: Ein Raum mit vielen Nischen oder auch eine Treppe bewirkt viel Maß- und Schneidearbeit für den Fliesenleger. Die Preise für eine solche Präzisionsarbeit liegen naturgemäß höher.
Zusatzarbeiten und Material
Der Preis für den Fliesenleger besteht nicht nur aus den reinen Arbeitskosten für das Verlegen der Fliesen. Oftmals fallen Zusatzarbeiten an, die Sie auf jeden Fall mit bedenken sollten.
- Vorbereitungsarbeiten: In vielen Fällen leistet der Handwerker einige Vorarbeiten, bevor er mit dem Fliesenlegen beginnt. Vielleicht muss er zunächst noch die Fläche säubern, spachteln und grundieren. Oder er beseitigt alte Fußbodenreste.
- Fugen dichten: Silikonfugen sind in Feuchträumen unabdingbar, manchmal reicht auch eine Abdichtung mit Acryl. Doch immer dann, wenn der Fliesenleger zu Kartusche greifen muss, steigt selbstverständlich der Preis.
- Kantenschienen setzen: Auch das Setzen von eventuellen Kantenschienen sollten Sie in Ihre Rechnung mit einbeziehen, denn hierbei handelt es sich um eine Zusatzarbeit für den Fliesenleger.
- Anfahrtskosten: Die meisten Fliesenleger nehmen eine Anfahrtspauschale, die unterschiedlich hoch ausfallen kann. Kommt der Handwerker nicht aus der direkten Nähe, müssen Sie durchaus mit einem Preis von 60 EUR für die Anfahrt rechnen.
- Materialkosten: Auch, wenn Sie bereits die Fliesen gekauft haben, stellt der Fliesenleger noch diverse Materialien in Rechnung. Hierzu gehören:
Spachtelmasse
Grundierung, Mörtel oder Kleber
Verfugungsmasse
Silikon oder Acryl
Kantenschienen.
So können Sie Kosten sparen
Gewisse einfache Zusatzarbeiten selbst zu erledigen, spart Geld: Wenn der Fliesenleger in unserem Fallbeispiel einen glatten, tragfähigen und grundierten Untergrund vorgefunden hätte, wäre die Rechnung für den Hausbesitzer etwa 280 EUR Arbeitslohn plus 60 EUR Anfahrtskosten niedriger ausgefallen.
Besonders wichtig ist es, dass der Handwerker sowohl die Baustelle als auch die Fliesen in Augenschein nimmt, um den Preis möglichst genau berechnen zu können. Er sollte selbst alles ausmessen und Sie ausführlich beraten.