Allgemeine Abwägungen
Die Lage und erwartbare Nutzung des Flurs erzeugt viele spezifische Anforderungen an den Bodenbelag. Wenn sich der Flur als Eintrittsraum an einen Außeneingang anschließt, sollten jahreszeitabhängige „Einschleppungen“ beachtet werden. Wenn Straßenschuhe flurweit getragen werden, sind andere Belastungskriterien als beim hauptsächlichen Betreten mit Hausschuhen, Laufsocken oder barfuß anzulegen.
Damit direkt zusammen hängen die Trittwärme des Bodenbelags und die Schallentwicklung. Als vielgenutzter meist zentraler Raum ist die Reinigungsfähigkeit ein weiterer wichtiger Faktor. Abhängig von der Belastungserwartung müssen Abriebfestigkeit und gegebenenfalls ungleichmäßige Belastung berücksichtigt werden. Einige Bodenbelagsmaterialien neigen zur Entwicklung von sichtbaren „Trampelpfaden“.
Optisch soll der Bodenbelag im Flur dem persönlichen Geschmack und Einrichtungsstil angepasst werden. Hier können auch Aspekte wie das optische Verbreitern einfließen. Ästhetisch oft nicht unwichtig sind die Bodenbeläge der angrenzenden Räume, insbesondere bei offenen Durchgängen oder häufig offen stehenden Türen.
Abriebklassen
Alle in Deutschland angebotenen Bodenbeläge werden in Abriebs- oder Nutzungsklassen eingeteilt. Je nach Material unterscheiden sie sich leicht, sind allerdings in allen Fällen in fünf oder sechs Stufen skaliert. Generell sollte als Bodenbelag für einen Eingangsflur die jeweils höchste Klasse für den Privatraumgebrauch oder die niedrigste Klasse für gewerbliche Nutzung gewählt werden.
Eigenschaften der Materialien
Neben den Abriebklassen drei oder vier sollten bei Fliesen der Trittschall und die Rutschfestigkeit besonders beachtet werden. Die Wasseraufnahmefähigkeit muss den gültigen Normen entsprechen. Strukturierte Oberflächen sind bezüglich Reinigungsfähigkeit in viel genutzten Fluren nicht empfehlenswert.
Bei der Frage, ob Laminat den Fliesen vorzuziehen ist, muss abgesehen von den Nutzungsklassen 23 oder 31 die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit, auch bezüglich des Putzens, beachtet werden.
Parkett und Holzdielen sind entsprechend Flurart zu versiegeln, um den passenden Abriebfaktor zu erzielen. Elastische und textile Bodenbelege wie Filz, Kork, Linoleum, Naturfasern, Teppich und Vinyl müssen die Nutzungsklassen 23 oder 31 erreichen. Sie sind in Nähe von Eingangsfluren selten zu empfehlen.