Erst testen, dann entscheiden
Die meisten Grundrisse erfordern keine eigene Wärmequelle in einem Flur. Bevor über die Installation einer Heizung entschieden wird, sollte immer ein mehrere Tage andauernder Praxistest während der Heizperiode gemacht werden. Wenn für eine Wärmeversorgung entschieden wird, kann ein geschickt gewähltes Gerät den meist eingeschränkten Platz berücksichtigen.
Heizarten
Flächen- und Strahlheizgeräte sind in einem Flur immer Konvektionsheizkörpern vorzuziehen. Für die Nachrüstung ohne vorbereitete Rohranschlüsse kommen strombetriebene Wärmeausgabegeräte in Betracht:
- Infrarotheizung: Das Gerät wird an die Wand oder Decke gehängt und stellt mit Spiegel- oder Bilddekor gleichzeitig ein Wohnaccessoire dar. Decken hängend kann sie die kühle Oberfläche eines „kalten“ Bodenbelags im Flur wie Fliesen angenehm erwärmen. Infrarot wird als Akutheizung eingesetzt und braucht eine herkömmliche Steckdose.
- Einlagige Flachheizkörper: Sie geben eine Mischung aus Konvektions- und Strahlwärme ab. Die Modelle können mit Strom oder am Heizkreislauf angeschlossen betrieben werden. Geräte brauchen einen wandhängenden Platz ab etwa einem halben Quadratmeter.
- Fußboden- oder Flächenheizung: Elektrische Heizmatten sind zum nachträglichen Befestigen oder Verlegen erhältlich. Wassergeführte Geräte brauchen einen Heizkreislaufanschluss und können unter Putz oder im Estrich montiert werden.
- Handtuchtrockner: Heizungshersteller bieten viele Röhrenbadheizkörper an, die gleichzeitig als Handtuchtrockner fungieren. Wenn im Flur ein Anschluss an den Heizkreislauf vorhanden ist oder installiert wird, können einige dieser Modelle auch als „behängbare“ Garderobe genutzt werden.
Alternativen und Wärmehaushalt prüfen
Oft ist der Flur ein „Wackelkandidat“ bezüglich der Beheizungsnotwendigkeit. Bevor ein eigenes Wärmeausgabegerät realisiert wird, können einige verhältnismäßig unaufwendige Kniffe den Wärmehaushalt auch ohne eigene Heizquelle komfortabel gestalten.
Neben dem Zugang zu beheizten Räumen verfügt ein Flur meist auch über Verbindungen zu ungeheizten Türen. Typischstes Beispiel ist eine Wohnungseingangstür, die zu einem unbeheizten Treppenhaus führt. Ein Vorhang aus dickem Stoff kann direkt vor der Tür das Abfließen von Flurwärme reduzieren. Mit etwas Abstand zur Tür aufgehängt und zugezogen, entsteht eine Art Wärmeschleuse.