Aufwendiges und attraktives Puzzle
Wer ein Gewächshaus anlegt, braucht eine stabile Grundkonstruktion. In dem speziellen Fall, aus alten Fenstern die Wände und eventuell auch das Dach zu bilden, muss die Basis entsprechend individuell gestaltet werden. Auch wenn alte Fenster unterschiedliche Größen haben, kommen doch gewisse Standardmaße in der Breite wiederholt vor.
Beim Planen des Aufbaus des Gewächshauses sollten die vertikalen Elemente zuerst berücksichtigt werden. Im Normalfall werden senkrechte Stützpfeiler, Balken oder Säulen im Boden verankert. Das Platzieren der alten Fenster kann in „Bahnen“ geplant werden. Auch wenn durch den hohen Transparenzanteil der Wandelemente (Scheiben) das Gewächshaus wie ein sehr lichter Bau wirkt, gilt es als umbauter Raum und braucht, abhängig von der Größe, eine Baugenehmigung.
Worauf beim Gewächshaus zu achten ist
- Belüftung so ermöglichen, dass Luftaustausch ohne Durchzug möglich ist. Viele Pflanzen vertragen keine Zugluft
- Beschattung pro Fensterelement planen. Jalousien und Rollos helfen, den Lichteinfall perfekt zu dosieren
- Alte Fenster gründlich nach Spuren von Schimmel untersuchen und vor der Montage schimmelfrei machen
Beheizung, Dämmung und Frostschutz
Sowohl das Isolieren als auch das Beheizen ist bei Konstruktionen aus alten Fenstern eine sehr individuelle Herausforderung. Folgende Maßnahmen schützen vor Frost:
- Dachtraufen mit großem Überhang (beidseitig mindestens zwanzig Zentimeter
- Instandgehaltene Scheiben-Rahmen-Fugen (Silikon oder Fugenkitt)
- Forstschutzrinne umlaufend unter oder vor den unteren Rändern der Wände
- Gemulchter Boden
- Zum Überwintern von innen oder außen vorgehängte Folien oder Textilien, die bei starkem Frost durch ein Luftpolster an den Scheiben bei der Regulierung helfen
Wasserablauf beachten
Vor allem bei der Dachkonstruktion muss auf das Vermeiden von Staunässe geachtet werden. Auf jedem waagerecht oder diagonal gelagerten Fenster bleibt Kondensat, Regen- und Schneewasser stehen. Auf Diagonalen wirken die sich an den Rahmen bildenden länglichen Pfützen besonders zerstörerisch aus. Sie benässen die Fuge zwischen Scheibe und Rahmenleiste dauerhaft.
Dächer werden idealerweise nicht mit alten Fenstern gedeckt. Wenn auch die Dachflächen aus alten Fenstern zusammengesetzt werden, muss ein hoher Neigungswinkel (größer als 35 Grad) konstruiert werden. Erst ab 45 Grad ist der vollständige Ablauf von Niederschlagswasser sicher. Ablaufbohrlöcher in den unteren Rahmenleisten können als Traufe dienen und den Stau verhindern.