Gibt es eine Faustregel für das richtige Mischungsverhältnis?
Viele Anwender messen die verwendeten Gips- und Wassermengen nicht exakt ab, sondern rühren ihren Gips auf der Grundlage von langjährigen Erfahrungswerten nach Gefühl an. Das geht in vielen Fällen gut, kann aber auch schief gehen. Das Resultat kann dann eine verminderte Qualität sein, da der Gips mitunter nur bröckelig oder gar nicht aushärtet. In der Regel sollten Sie daher auf der Verpackung die Hinweise des Herstellers zum richtigen Mischungsverhältnis finden. Schließlich gibt es auch sehr viele verschiedene Gipssorten wie zum Beispiel Modell-, Alabaster- oder Rotbandgips.
Sollten Sie keinerlei Anhaltspunkte zum richtigen Verhältnis von Gips und Wasser haben, probieren Sie es mit etwa drei oder vier Teilen Gipspulver auf einen Teil Wasser. Wenn Sie unsicher sind, können Sie zunächst nur eine kleine Versuchsmenge anrühren und je nach Ergebnis das Mischungsverhältnis nachjustieren.
Was sollte man keinesfalls tun?
Es gibt eine Reihe von Dingen, die man beim Anrühren von Gips unbedingt vermeiden sollte:
- das Wasser in den Gips einzurühren
- den Wasseranteil für eine Verlängerung der Abbindezeit erhöhen
- einige Minuten nach dem Anrühren weiteres Wasser unterrühren
Als Faustregel gilt: Gips wird immer in Wasser eingerührt und nicht umgekehrt. Außerdem sollten immer nur Mengen angemischt werden, die auch innerhalb der jeweiligen Verarbeitungszeit verarbeitet werden können. Das mag etwas lästig erscheinen, ist aber beim Arbeiten mit Gips der Schlüssel zu Qualität und Erfolg. Die Gipsmischung also einfacher „dünner“ anzurühren, mag das Aushärten tatsächlich etwas verzögern. Sie erhalten dann aber im Endeffekt auch nicht die im Optimalfall mögliche Materialstabilität und darüber hinaus wird die Verarbeitung in vielen Fällen viel schwieriger.
Wenn Sie einige Minuten nach dem Anrühren feststellen, dass Sie zu viel Gips in zu wenig Wasser eingerührt haben, dann finden Sie sich damit ab und entsorgen Sie diesen Becher Gips. Bei fortgeschrittenem Abbindezustand sollten weder weiteres Gipspulver noch Wasser hinzugefügt werden, da dies nur zu bröckeligen Ergebnissen führt.
Wie verhindert man ein zu schnelles Abbinden ohne übermäßigen Wassergebrauch?
Es gibt durchaus Möglichkeiten, die Abbindezeit von Gips etwas zu verlängern. Dabei kann es schon hilfreich sein, nur penibel gesäuberte Gefäße zu verwenden und die Gipsmischung nicht zu stark umzurühren, sondern eher „sumpfen“ zu lassen.