Kochzeit entscheidet über Erfolg
Im Unterschied zum Desinfizieren und Entkeimen umfasst das Sterilisieren alle lebenden und toten organischen Verschmutzungen. Im Ergebnis wird vom sterilen Zustand erst gesprochen, wenn Bakterien, Erreger, Keime, Sporen und Viren einschließlich ihres genetischen Kerns eliminiert wurden. Das schließt auch in diesem Moment inaktive organische Substanzen ein.
Ein Erhitzen der Glasflasche als gebräuchliche thermische Sterilisationsmethode reicht aus, um nahezu alle organischen Spuren zu beseitigen. Der Faktor Zeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Abtötungsrate wird mathematisch als Absterbekinetik bezeichnet. Je nach Bakterienart und Zustand „zerfallen“ die Organismen in spezifischen Zeiträumen.
Dreißig Minuten empfehlenswert
Um das Sterilisieren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu machen, muss der spezifische Mindestzeitraum übertroffen und mehrmals wiederholt werden. In der industriellen und medizinischen Sterilisation werden die Mindestzeiträume auf Basis des am längsten überlebensfähigen Mikroorganismus um das Sieben- bis Zwölffache angewendet.
Für das Sterilisieren durch Auskochen werden als Zeiträume mindestens zehn Minuten vorausgesetzt. Die Zerfallseigenschaften geben allerdings dem Prinzip „viel hilft viel“ zunehmende Effizienz. Mit einer Auskochzeit von dreißig Minuten werden auch Hefe, Schimmelpilze und deren Sporen fast sicher zerstört.
So sterilisieren Sie Glasflaschen
- Glasflasche
- Sauberes Leitungswasser
- Frisches unkontaminiertes Küchenpapier
- Kochfeste Verschlüsse
- Topf
- Hitzebeständige Greifzange
1. Vorreinigen
Beim Reinigen der Flasche entfernen Sie mit heißem Spülwasser und fettlösendem Spülmittel alle Schmutzfilme und Partikelrückstände in der Glasflasche.
2. Kochwasser aufsetzen
Benutzen Sie ein Kochgefäß, in dem die Flasche aufrecht stehen oder der Länge nach liegen kann, sodass sie sich vollständig mindestens fünf Zentimeter unter dem Wasserspiegel befindet. Je länger Sie kochen, desto mehr Wasser verdampft und umso höher muss die Distanz zwischen Wasseroberfläche und Flasche sein.
3. Flasche einstellen
Stellen oder legen Sie die Flasche ein und lassen Sie das Innere mit Wasser volllaufen, um den Auftrieb zu unterbinden. Bringen Sie das Wasser zum Kochen und bemessen Sie die Zeit ab dem Beginn des sprudelnden Kochens.
4. Verschluss mitkochen
Denken Sie daran, dass auch der Flaschenverschluss sterilisiert werden muss. Kochen Sie ihn mit und achten Sie darauf, dass er sich dauerhaft unter Wasser befindet. Beschweren Sie ihn gegebenenfalls.
5. Küchenpapier auslegen
Schaffen Sie eine sterile Ablage- oder Abstellfläche für die „gekochte“ Flasche. Breiten Sie frisch abgerolltes Küchenpapier auf einer ebenen Fläche aus. Fassen Sie das Papier nur an den äußeren Rändern an, wo es nicht mit der Glasflasche in Berührung kommen wird.
6. Glasflasche entnehmen
Halten Sie Ihre hitzebeständige Greifzange bis zu einer Minute in das sprudelnd kochende Wasser und greifen Sie dann Flasche und Verschluss. Stellen Sie sie auf dem Papier ab und lassen Sie Flasche und Verschluss trocknen.