Spitzdach-Arten für Wohnhäuser
Beim Spitzdach denkt man vielleicht erst einmal an die einfachste Form dieser Dachgruppe: das Satteldach. Allerdings umfasst die Kategorie der Spitzdächer noch einige weitere Arten, die alle ihre Berechtigung und ihre besonderen Vorzüge haben. Folgende Spitzdach-Arten sind hierzulande etabliert:
- Satteldach
- Walmdach
- Mansardendach
Von allen dieser Spitzdach-Arten gibt es jeweils auch noch Unter-Arten mit ihren eigenen Funktionen und Besonderheiten.
Satteldach
Das Satteldach ist die simpelste und kostengünstigste Form des Spitzdachs, allerdings nicht die älteste. Es zeichnet sich durch zwei einfache Dachschrägenflächen aus, die sich vom First zu den Traufkanten über das Haus spannen. Die Neigungswinkel der Dachschrägen können stark variieren. Das liegt vor allem an der Konstruktionsweise des Dachstuhls mit Pfetten und Sparren, die nicht nur beim Dachschrägen-Neigungswinkel, sondern auch bei der Länge der Dachseiten viel Spielraum ermöglicht.
Steile Neigungswinkel erlauben eine gute Ableitungskapazität von Regen und Schnee, außerdem halten sie rauem Wind besser stand. Flache Neigungswinkel verringern das Abrutschrisiko von Schneemassen oder Dachziegeln.
Die Dachschrägen verringern allerdings immer den Wohnraum im oberen Geschoss und erlauben als Belichtungsmöglichkeit nur Dach- oder Gaubenfenster.
Walmdach
Beim Walmdach sind die Giebelseiten von einem verkürzten First aus mit zusätzlichen Dachschrägen überlagert. Von der Seite zeichnet ein Walmdach also eine trapezförmige Silhouette, die Front- und Rückdachschräge ist dreieckig. Durch die wegfallenden exponierten Ecken an den Firstenden bietet ein Walmdach weniger Angriffsfläche für raue Witterung. Der verkürzte First und die zwei zusätzlichen Dachschrägen bringen allerdings einen Wohnraumverlust mit sich.
Bei Krüppelwalmdächern, bei denen die Walm-Dachschrägen nur verkürzt ausgeführt sind, relativiert sich dieser Wohnraumverlust und die höhere Giebelmauer ermöglicht auch den Einzug von normalen, senkrechten Fenstern.
Mansardendach
Die zwei Dachschrägen von Mansardendächern haben einen nach oben gezogenen Knick, der den Wohnraum darunter ökonomisch vergrößert. Der Name rührt daher, dass diese Dachform für die Integration mehrerer Mansarden (mehrstöckige Wohnungen) in einem Haus konzipiert worden sind. Durch das dadurch tendenziell gewölbte Dachprofil bewegt sich das Mansardendach in Richtung Tonnendach.
Nachteilig an Mansardendächern ist ihre statisch aufwändige Konstruktion und ihre relativ hohe Belastungsempfindlichkeit.