Vor- und Nachteile einer Hecke als Lärmschutz
Irgendwie ist es schon klar, dass eine Hecke keinen so effektiven Lärmschutz bieten kann wie eine massive Betonmauer. Physikalisch ist das auch leicht zu begründen, denn Schallfrequenzen dringen wie auch alle Substanzen durch dichte Massen schlechter durch. Dicht und dick ist also schallabwehrender als dünn und löchrig.
Deshalb gilt auch für Hecken, die als Lärmblocker fungieren sollen: je dicker und substanzreicher, desto besser. Eine Studie des Fraunhofer Instituts für Bauphysik aus dem Jahr 2011 hat bewiesen, dass Hecken unter bestimmten Umständen eine durchaus nennenswerte Schalldämmwirkung haben können. Wenn auch nicht so eine gute wie Lärmschutzmauern.
Den Untersuchungen zufolge sind für die Effektivität vor allem folgende Faktoren wichtig:
- möglichst ledrige, rundblättrige Belaubung
- möglichst dichter Wuchs
- möglichst bewachsene Bodenumgebung
Eine dicke und rundblättrige Belaubung der Heckenpflanzen sorgt dafür, dass schon tiefere Frequenzen besser abgeblockt werden. Damit sich dieser Effekt auch gut entfalten kann, sollten die Blätter mit ihrer Blattoberseite außerdem möglichst senkrecht zum Schalleinfall stehen. So bilden sie mehr Abblockfläche. Als gut geeignete Gehölze werden demnach Efeu oder der Runzelige Schneeball empfohlen. Auch Rhododendren oder Lorbeerkirschen können relativ gute Schalldämmung bewirken. Andere beliebte Heckengehölze wie Hainbuchen oder Thujen sind wegen ihrer waagerecht ausgerichteten, feinen bzw. nadeligen Blattstruktur schlechter als Schalldämpfer geeignet.
Damit sich dem Lärm möglichst wenige Schlupflöcher bieten, sollte die Hecke einen möglichst dichten Wuchs haben. Das heißt, dass sie auch im unteren Bereich nicht ausdünnen darf. Mit regelmäßiger Schnittpflege bekommen Sie am besten ein dichtes, kompaktes Strauchwerk hin.
Auch der Boden um den Bereich der Hecke herum spielt bei der Lärmeindämmung eine wichtige Rolle. Er kann nämlich, wenn er glatt und hart ist, Schallfrequenzen zurückwerfen und so den Lärmpegel steigern. Um die Hecke herum sollte also möglichst Rasen wachsen. Auch einen kompakten Bodendecker wie die Golderdbeere oder Ysander können Sie in Erwägung ziehen.
Ein Tipp für Ungeduldige
Wer möglichst schnell mehr Ruhe haben und nicht jahrelang auf eine dichtschlüssig gewachsene Hecke warten möchte, kann auch auf einen Betonzaun mit integrierten Pflanzbehältern zurückgreifen. Ein solcher ist schnell bepflanzt und bietet durch seine Eigenmasse auch schon eine gute Schallabwehr.