Für wen ist Heizstrom?
Neben dem normalen Haushaltsstrom bieten viele Stromversorger auch Sondertarife an. Heizstrom ist dabei kein einheitlicher Tarif, sondern gliedert sich je nach Anbieter in verschiedene Tarife. Vom günstigeren Heizstrom profitieren vor allem jene Haushalte, die über folgende Heizungen verfügen:
- Nachtspeicherheizungen
- Wärmepumpenheizungen
- Infrarotheizungen
- alle sogenannten Direktraumheizungen
In den meisten Fällen sind die Sondertarife auch nach Heizungsart gegliedert – das ist aber nicht immer der Fall, manchmal werden auch einzelne Heizungsarten zusammengefasst.
Heizstrom bei der Infrarotheizung
Interessant ist Heizstrom auch gerade für die Nutzer von Infraotheizungen. An und für sich ist diese Heizungsart als Vollheizung nämlich durchaus effizient (etwa 2,5mal so effizient wie eine vergleichbare Gasheizung) – allerdings von den Kosten her meist nicht wirtschaftlich.
Das liegt allein daran, weil Strom im Vergleich zu fossilen Energieträgern relativ teuer ist – etwa viermal so teuer, um genau zu sein. Entsprechende Stromtarife könnten die Vorteile der Infrarotheizung für mehr Hausbesitzer nutzbar machen und somit auch zu einer Verbreitung dieser gegenüber Öl und Gas ökologischeren Heizform und zu einer Verringerung der CO2 Belastung durch den Hausbrand beitragen.
Verfügbarkeit von Heizstrom
Problematisch ist, dass Heizstrom heute in der Regel nur vom örtlichen regionalen Stromversorger angeboten wird. Viele alternative Stromanbieter haben überhaupt keine oder nur wenig lohnende Sondertarife im Angebot. Bei einem Wechsel des Stromanbieters steht also oft kein spezieller Heizstrom zur Verfügung.
Das kommt daher, dass der Heizstrommarkt bis vor kurzem noch stark reglementiert war, und für viele alternative Anbieter das Anbieten von Heizstrom bislang gar nicht möglich war.
Gesetzliche Veränderungen am Heizstrommarkt
Das Bundeskartellamt hat diesen Mißstand mittlerweile durch einige Mißbrauchsverfahren mittlerweile behoben und den Markt für Heizstrom auch für andere Anbieter geöffnet. Bewirkt hat das allerdings nicht viel.
Für die Stromversorger können aufgrund des günstigen Preises für Heizstrom-Arten keine nennenswerten Gewinne erzielt werden, Angebote werden heute höchstens noch zum Zweck der Kundenbindung gemacht, wenn man das als nötig erachtet.
Viele regionale Versorger legen heute auch selbst keine Heizstromtarife mehr auf, weil sie sie als unrentabel erachten. Die gesetzliche Verpflichtung zum Anbieten eines sogenannten „Schwachlasttarifs“, die früher für alle regionalen Versorger im Bundesgebiet galt, ist mittlerweile gefallen.
Das Anbieten von Sondertarifen ist den Stromversorgern also mittlerweile freigestellt, viele verzichten aus kalkulatorischen Gründen darauf. Die Preise für Sondertarife, sofern es sie noch gibt, werden dabei laufend angehoben oder durch „Demand-Side-Management“-Lösungen ersetzt. Derzeit liegen Heizstromtarife ungefähr im Bereich von rund 20 Cent brutto je kWh.