Heizmittel
Wenn man Herde ganz grundlegend in Kategorien einteilen möchte, kann man das ganz einfach nach dem Heizmittel tun:
- elektrisch betriebene Herde (die am meisten genutzten Herdarten im Haushalt)
- mit Gas betriebene Herde (heute vorwiegend in der Gastronomie eingesetzt)
- mit Feststoffen betriebene Herde (nur noch sehr selten)
Elektrisch betriebene Herde
Diese Gruppe ist in deutschen Haushalten überwiegend vertreten. Dazu gehören:
- klassische Stahlplatten-Herde
- Herde mit Glaskeramik-Kochfeldern (Ceranfeld) und Widerstandsheizung
- Induktionsherde
Klassische Stahlplatten-Herde
Diese Herdart ist im Handel beinahe ausgestorben, lediglich gelegentlich trifft man noch auf diese alte, aber sehr robuste Technik.Die Kochfelder aus Stahl sind sehr widerstandsfähig, die Heizung ist prinzipiell die Gleiche wie bei einem modernen Ceranfeld-Herd. Sie sind vergleichsweise leicht zu reinigen. Der Energieverbrauch alter Geräte ist aber teilweise deutlich höher als bei modernen Geräten. Backöfen sind meist mit einfacher Ober- und Unterhitze ausgestattet.
Herde mit Glaskeramik-Kochfeldern (Ceranfeld) und Widerstandsheizung
Diese Herde sind heute Standard, auch in den unteren Preisklassen. In höherwertigen Ausführungen können auch mehrere Kochfelder vorhanden sein, oder das Ceranfeld kann überbreit ausgeführt sein.
Korrekt ist übrigens der Name „Glaskeramik“, die Bezeichnung „Ceran“ ist genau genommen nur eine Markenbezeichnung eines einzelnen Herstellers (Schott), von dem aber die meisten hochwertigen Kochfelder tatsächlich stammen.
Vor- und Nachteile
Das Reinigen der sehr glatten Glaskeramik-Kochfelder ist vielfach einfacher, dafür sind sie in mancher Hinsicht auch empfindlicher. Vor allem Beschädigungen können teuer werden.
Induktionsherde
Induktionsherde verwenden eine andere Heiztechnologie als die klassischen Widerstandstechnologie, die bei gewöhnlichen Herden zum Einsatz kommt. Sie sind dadurch aber nicht wesentlich energiesparender. Wichtigster Vorteil der Induktionstechnologie ist, dass die Platten sich im Betrieb nicht erwärmen, sondern lediglich über Magnetische Induktion Hitze direkt im Topfboden erzeugen.
Sie können sehr schnell und exakt erwärmen, die Temperatur lässt sich punktgenau regulieren. Nachteil ist allerdings, dass diese Herde deutlich teurer sind als gewöhnliche Herde und zudem spezielle, ebenfalls teurere Töpfe benötigen. Die Steuerungselektronik ist zudem sehr empfindlich.
Mit Gas betriebene Herde
Wo ein Gasanschluss vorhanden ist, werden Herde für gewöhnlich über den Gasanschluss betrieben. Alternativ ist aber auch der Betrieb eines Herds mit Flüssiggas aus Flaschen oder einem Tank möglich. Gasherde sind äußerst robust und langlebig.
Vor- und Nachteile von Gasherden
Die Vorteile werden beim Gasherd oft unterschätzt
- äußerst lange Lebensdauer durch einfache Bauweise und simple Technologie, praktisch keine Wartungskosten, so gut wie keine Reparaturen
- kostengünstig im Betrieb (rund ein Viertel der Kosten eines Elektroherds)
- sehr sichere Technologie
- punktgenaues Temperatureinstellen möglich
- sehr schnelles Erwärmen (deutlich schneller als beim Elektroherd, genauso gut oder besser wie Induktionsherde)
- Kochen auch mit leicht unebenen Töpfen möglich
Die Nachteile schlagen dagegen nur gering zu Buche:
- sehr hohe Temperaturen, auch an der Topfaußenseite dadurch können Topfgriffe manchmal sehr heiß werden
- Gasanschluss erforderlich, Umrüstung erfordert den Austausch von Gasflaschen alle paar Monate
- das Backen mit einem gasbetriebenen Backofen ist oft gewöhnungsbedürftig, außerdem steht nur Unterhitze zur Verfügung
Mit Feststoffen betriebene Herde
Mit Holz oder Kohlen befeuerte Kochherde findet man heute nur noch in wenigen, meist älteren Häusern. Gerade Holzherde erfordern auch Übung und Gespür beim Kochen. Die Vorteile liegen aber eindeutig in der Ökobilanz bei Biomasse (das Verfeuern von Holz ist CO?-neutral) und in den meist sehr geringen Kosten. Für Koks und Kohle, die aber ohnehin kaum mehr verbreitet sind, gilt das selbstverständlich nicht – sie sind fossile Brennstoffe wie Öl und Gas.
Nachteilig ist:
- die Temperatur-Regulierung erfordert Erfahrung beim Kochen, erst recht beim Backen
- beim Kochen entsteht häufig eine Menge Heizwärme im Raum (die wenigsten „Küchenhexen“ haben unter 5 kW Leistung)
- es entsteht immer Ruß, Schmutz und Asche, die entsorgt werden müssen
- das Reinigen der Stahlkochplatte ist mühsam und aufwändig (es gibt allerdings heute auch schon Holzofen Herde mit Ceranfeldern und für viele verbreitete Ofenmodelle Glaskeramik-Platten zum Nachrüsten)