Kostenbeispiel: Holzhaus schlüsselfertig
Beispielsituation:
- Schwedenhaus, zweigeschossig, als Fertighaus
- schlüsselfertige Ausführung vom Anbieter
- Wohnfläche: 140 m²
- Preisniveau: durchschnittlich
- Bodenplatte (kein Kellerbau)
- Grundstücksgröße 1.100 m², durchschnittlicher Grundstückspreis, inkl. 13,5 % Kaufnebenkosten
- Gestaltung des Außenbereichs: durchschnittliche Kosten
- Kosten für Einrichtung und Ausstattung (Küche, Sanitärausstattung) nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 418.247,50 EUR |
Bodenplatte | 12.950 EUR |
Kaufpreis Fertighaus | 389.200 EUR |
Baunebenkosten | 66.164 EUR |
Außenanlage | 28.150 EUR |
Gesamtkosten | 914.712 EUR |
ohne Grundstückskosten | 496.494,50 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 3.546,18 EUR pro m² |
Alle Kosten für ein schlüsselfertiges Holzhaus
Blockhäuser. Das Naturstammhaus („Kanada-Blockhaus“) ist die teuerste Variante, schlüsselfertig liegen die Kosten hier durchschnittlich zwischen 3.500 und 5.000 EUR pro m² Wohnfläche.
Blockbohlenhäuser sind etwas kostengünstiger, für ein schlüsselfertiges Haus ist mit Kosten zwischen 2.500 und 4.500 EUR pro m² Wohnfläche, abhängig von der gewünschten Ausführung zu rechnen. Als Ausbauhaus (Innenausbau in Eigenleistung) sind die Kosten, abhängig vom Umfang der zu erbringenden Eigenleistungen mitunter deutlich niedriger. Besonders günstig sind Ausführungen als Bausatz-Haus zum Selbstaufbau, die Preise für einen Bausatz liegen in den meisten Fällen zwischen 1.000 und 2.000 EUR pro m² Wohnfläche.
Umfangreiche Informationen zu den Kosten von Blockhäusern und den Vor- und Nachteilen gegenüber anderen Bauweisen finden Sie in unserem Artikel Blockhaus: Kosten.
Schwedenhäuser: Sie stellen eine mittlerweile sehr gefragte Sonderform beim Holzhausbau dar und zeichnen sich durch ihre typischen Gestaltungsmerkmale (Holzfassade, Sprossenfenster, Farbe) aus. Preislich liegen sie in einem ähnlichen Bereich wie Blockbohlenhäuser, zwischen 2.500 und 4.500 EUR pro m² Wohnfläche in schlüsselfertiger Ausführung. Als schlüsselfertiges Fertighaus bewegen sie sich ebenfalls in einem ähnlichen Preisbereich. Als Ausbauhaus oder Bausatzhaus sind sie ebenfalls entsprechend preiswerter.
Holzrahmenbau. Die Holzständerbauweise ist eine Alternative Bauweise bei der statt der üblichen Massivbaustoffe ein Gerüst aus Holz eingesetzt wird. Die Kosten für ein schlüsselfertiges Haus in Holzständerbauweise bewegen sich gewöhnlich zwischen 2.000 und 4.000 EUR pro m² Wohnfläche. Häuser in Holzständerbauweise sind auch als Fertighäuser erhältlich, in diesem Fall meist im Holztafelbau gefertigt. Die Preise für eine schlüsselfertige Ausführung liegen auf vergleichbarer Höhe, als Ausbauhaus oder Bausatzhaus sind auch diese Fertighäuser deutlich günstiger.
Umfangreiche Informationen zu den Kosten von Häusern in Holzständerbauweise und den Vor- und Nachteilen gegenüber anderen Bauweisen finden Sie in unserem Artikel Holzrahmenbau: Kosten.
Fachwerkhaus. Fachwerkhäuser werden heute auch gelegentlich neu errichtet, der Fachwerkbau gehört aber nicht zu den verbreiteten Bauformen. Für ein schlüsselfertiges Haus ist mit Kosten zwischen 3.000 und 5.000 EUR pro m² Wohnfläche zu rechnen, je nach gewünschter Ausführung.
Fachwerkhäuser gibt es nicht in Fertigbauweise, die Errichtung ist nur als individuell geplantes Massivhaus (Architektenhaus) möglich. Umfangreiche Informationen zu den Kosten von Fachwerkhäusern und den Vor- und Nachteilen gegenüber anderen Bauweisen finden Sie in unserem Artikel Fachwerkhaus: Kosten.
Neben den reinen Baukosten bzw. dem Kaufpreis beim Fertighaus sind beim Hausbau zusätzlich noch eine Reihe weiterer Kosten zu berücksichtigen: Baunebenkosten, Grundstückskosten (samt Kaufnebenkosten), Kosten für Bodenplatte und Keller, Kosten für die Gestaltung des Außenbereichs und schließlich noch die Kosten für die Ausstattung (Küche, Sanitärobjekte) und die Einrichtung des Hauses.
Eine detaillierte Aufstellung der einzelnen Kostenpositionen samt Kosten finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Kostenunterschiede zu anderen Bauformen
- Risiko von Preisschwankungen beim Baumaterial
- Wiederverkaufswert und Wertstabilität
- höheres Maß an Eigenleistungen beim Massivhaus möglich
Risiko von Preisschwankungen beim Baumaterial
Holz ist als nachwachsender und damit sehr ökologischer Baustoff stark gefragt. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Verknappungen beim Bauholz und Lieferschwierigkeiten und in der Folge oft auch kurzfristig zu erheblichen Preissteigerungen. Bei jedem Bau, bei dem Holz als hauptsächliches Baumaterial eingesetzt wird, ist das Risiko für unvorhersehbare Kostensteigerungen damit relativ hoch.
Wiederverkaufswert und Wertstabilität
Häuser aus Holz erzielen im Durchschnitt einen geringere Verkaufspreise als Häuser aus Stein, damit liegt der Wiederverkaufswert von Holzhäusern deutlich geringer. Besonders ausgeprägt ist das beim teuren Naturstammhaus (Kanada-Blockhaus).
Da Holzhäusern im Allgemeinen auch eine geringere Lebensdauer unterstellt wird, ist auch die Wertstabilität nicht so hoch.
Höheres Maß an Eigenleistungen beim Massivhaus möglich
Bei Fertighäusern bestehen durch den Kauf eines Ausbauhauses oder eines Bausatzhauses fast immer Möglichkeiten zu umfangreichen (aber meist fest vorgegebenen) Eigenleistungen.
Beim Massivhaus ermöglicht die Holzbauweise durchwegs ein höheres Maß an (auch individuell planbaren) Eigenleistungen als bei Häusern aus Stein. Eine Ausnahme bildet hier nur das Kanada-Blockhaus, das individuell auf der Baustelle aus einzelnen Stämmen zusammengesetzt wird, die Bauweise benötigt ein hohes Maß an professioneller Erfahrung, was Eigenleistungen grundsätzlich ausschließt.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Kanada-Blockhaus, eingeschossig
- schlüsselfertig errichtet vom Anbieter
- Wohnfläche: 140 m²
- Preisniveau: durchschnittlich
- Kellerbau (voll unterkellert)
- Grundstücksgröße 1.200 m², hoher Grundstückspreis, inkl. 13,5 % Kaufnebenkosten
- Gestaltung des Außenbereichs: aufwendig
- Kosten für Einrichtung und Ausstattung (Küche, Sanitärausstattung) nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 1.069.170 EUR |
Kellerbau | 81.200 EUR |
Baukosten | 588.000 EUR |
Baunebenkosten | 111.720 EUR |
Außenanlage | 73.612 EUR |
Gesamtkosten | 1.923.702 EUR |
ohne Grundstückskosten | 854.532 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 6.103,80 EUR pro m² |
Alle
Kosten reduzieren beim Holzhaus
Um die Baukosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, gibt es einige Möglichkeiten:
- Fertighausbau: kürzere Bauzeit, direkter Vergleich zwischen verschiedenen Modellen möglich, weitere Vorteile in unserem Artikel Fertighaus: Kosten
- Ausbauhaus oder Bausatzhaus in Betracht ziehen (beim Fertighaus): deutlich geringerer Kaufpreis
- individuelle Eigenleistungen einplanen (beim Massivhaus): senkt die Baukosten, „Muskelhypothek“ bei der Finanzierung, Ausnahme: bei Kanada-Blockhäusern (Rundstammhaus) sind kaum Eigenleistungen möglich
- Grundriss optimieren und kleineres Grundstück wählen: Grundstückskosten sind ein wesentlicher Kostenfaktor für die Gesamtkosten
FAQ
Was kostet ein Holzhaus?
In unserem Beispiel fallen für den Bau des Holzhauses (Schwedenhaus, Fertigbauweise) Kosten von 3.546,18 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten richten sich beim Holzhaus jedoch immer stark nach der Bauweise und der individuellen Ausführung – weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu anderen Bauweisen?
Beim Wiederverkaufswert, der Wertstabilität und beim Risiko (auch kurzfristiger) Kostensteigerungen haben Holzhäuser Nachteile gegenüber anderen Bauweisen. Beim Bau eines Massivhauses ermöglichen sie jedoch häufig ein höheres Maß an Eigenleistungen als Massivhäuser aus Stein. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Holzhaus Kosten sparen?
Ein Fertighaus, insbesondere ein Ausbauhaus oder Bausatzhaus, zu wählen, kann helfen, die Baukosten zu verringern. Bei Massivhäusern kann man ein entsprechendes Maß an Eigenleistungen individuell einplanen. Auch der Optimierung des Grundrisses und der Grundstücksgröße sollte Beachtung geschenkt werden. Mehr Tipps um die Gesamtkosten zu senken, finden Sie in unserem Artikel.