Unterschiedlich lange pressen je nach Holzleim
Wie bei nahezu allen Verbrauchsprodukten ist die Auswahl an verschiedenen Spezial- und Sondersorten auch beim Holzleim heutzutage groß. Und je nach Art hat jeder Holzleim natürlich auch seine ganz besonderen Eigenschaften und Anwendungsbedingungen. Das macht ihn bei Berücksichtigung diese zwar auch ganz besonders zweckerfüllend, allerdings erfordert die Produktvielfalt auch eine eingehende Beschäftigung mit der Materie.
Eine relativ zentrale Eigenschaft jeder Holzleimart ist ihre jeweilige Presszeit. Sie deckt sich immer in etwa mit der sogenannten Abbindezeit, also der Zeit, die der Leim für den Übergang vom flüssigen zum festen Zustand braucht. Innerhalb dieser Zeitspanne ist das Werkstück in der Zielposition festzuhalten, bzw. ist die Verleimungsstelle auch noch korrigierbar.
In den Anwendungshinweisen der verschiedenen Produkte wird die Presszeit in aller Regel genau angegeben. Je nach Leimart bewegen sich die Zeiten zwischen 5 und 30 Minuten. Dabei kommen folgende Einflussfaktoren ins Spiel:
- Kohäsionskraft des Leims (seine innere Festigkeit je nach Anwendungsziel)
- Feuchtigkeit und Temperatur der Umgebung
- Feuchtigkeitsgehalt und Beschaffenheit des Holzes
Art des Holzleims
Der wichtigste Faktor für die nötige Presszeit ist also die Art des Leims. Dabei spielt vor allem seine artspezifische Anfangshaftung eine Rolle. Die wesentliche Unterscheidung beim handelsüblichen Weißleim-Portfilio liegt dabei in den Standard- und den Expressausführungen.
Express-Leime binden durch ihre Rezeptur schneller als normale Weißleime und haben deshalb eine kürzere Abbindezeit – gehen also schneller vom flüssigen in den festen Zustand über. Das kann besonders dann praktisch sein, wenn sich ihr Werkstück schlecht mit Schraubzwingen fixieren lässt. In der Regel ergeben sich bei Standard- und Expressleimen folgende Anpresszeiten:
- Standardleim: 15 bis 20 Minuten
- Expressleim: 5 bis 10 Minuten
Feuchtigkeit und Temperatur der Umgebung
Diese Orientierungsewerte gelten aber für normale Umgebungsbedingungen – also für eine Temperatur von etwa 20°C und eine Luftfeuchtigkeit von um die 50%. Je feuchter und kälter es ist, desto länger braucht der Leim auch zum Trocknen.
Feuchtigkeit und Beschaffenheit des Holzes
Genauso ist es mit dem Holz: je feuchter, dichter und inhaltsstoffreicher es ist, desto länger sollten Sie das Werkstück tendenziell zusammenpressen.