Das Streichen von Holztüren ist außerordentlich wichtig
Holztüren sind hochwertig und geben einer Wohnung oder einem Haus Atmosphäre. Dabei sind die Türen innerhalb des Wohnbereichs hohen Ansprüchen ausgesetzt: sie werden geöffnet und geschlossen, außerdem auch nicht immer ausschließlich an den Griffen angefasst. Auch stößt man immer wieder mit irgendwelchen Gegenständen gegen die Türen und sie sind auch Temperatur- und Raumklimaschwankungen ausgesetzt. Folglich ist das Streichen von Holztüren nicht nur aus ästhetischen Gründen heraus wichtig. Vielmehr geht es um einen langfristigen Schutz der Türen – schließlich gehören massive Holztüren mit zu den teuersten Türen überhaupt. Wie bei anderen Arbeiten ist auch beim Streichen von Holztüren die ordentliche Ausführung der Vorbereitungsarbeiten ausschlaggebend.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen oder Lackieren von Holztüren
- eventuell Grundierung
- geeignetes Farbsystem (Lack, Lasur, Versiegelung etc.)
- geeignete Spachtelmasse bei Beschädigungen
- Staub bindende Tücher
- Fett- und Silikonreiniger
- Schleifpapier in unterschiedlichen, geeigneten Körnungen
- Klebeband
- Abdeckfolie
- Schaumstoffrolle, feinporig
- Pinsel für Kanten und Abschlüsse
- Schwing- oder Winkelschleifer
- Schleifklotz
- Spachtel (Japanspachtel) für Ausbesserungsarbeiten
- Werkzeug zum Abmontieren der Beschläge
1. Vorbereitungsarbeiten
Grundsätzliches
Vorzugsweise sollten Sie die Türen aus den Angeln nehmen und die Arbeiten im Freien, einer Garage oder Werkstatt durchführen, wenn Sie die Möglichkeit dazu besitzen. Schließlich wird beim anschließenden Schleifen sehr viel feinster Staub anfallen, der Sie ansonsten noch wochen- und monatelang in Ihrem Wohnbereich verfolgen wird.
Ausbessern und Schleifen der Holztüren
Alte Lacke und Lasuren müssen Sie möglichst vollständig abschleifen, da ansonsten die neue Farbe nicht gut oder überhaupt nicht anhaften wird. Verzierte Kassetten und Einrahmungen oder anderweitige Verzierungen an den Holztüren werden Sie manuell schleifen müssen. Bei allen anderen Schleifarbeiten können Sie die geeigneten Maschinen verwenden. Nach dem Abschleifen der Holztüren untersuchen Sie diese auch nach Beschädigungen wie zum Beispiel Rissen. Mit dafür hergestelltem Reparaturspachtel können Sie diese ausfüllen, nach dem Trocknen müssen Sie die ausgebesserten Stellen ebenfalls sauber schleifen.
Das Reinigen vor dem Streichen
Nachdem Sie die Schleifarbeiten abschließen konnten, ist das Reinigen der Holztüren ausgesprochen wichtig. Verwenden Sie zunächst geeignete Reiniger, um Fett- und Silikonrückstände vollständig zu entfernen. Dann wischen Sie die Türblätter mit einem feuchten, aber nicht zu nassen Tuch. Nachdem die Türen nun vollständig abgetrocknet sind, wischen Sie sie nochmals mit einem speziellen Tuch, das Staub aufnimmt und festhält. Solche Tücher erhalten Sie im Fachhandel beim Lackierzubehör. Vergessen Sie nicht, Beschläge und Türschlösser, die Sie nicht entfernen konnten, entsprechend abzukleben.
2. Das Streichen der Holztüren
Nun können Sie auch schon mit dem Streichen bzw. Lackieren der Holztüren vorgehen. Das kann – je nach Ansprüchen und gewähltem Farbsystem – in mehreren Arbeitsschritten, die auch kombinierbar sind, erfolgen.
Grundieren der Holztüren
Wollen Sie Ihre Holztüren grundieren, verwenden Sie am besten eine feinporige Schaumstoffrolle. Damit erzielen Sie ein homogenes Farbbild der Grundierung. Lassen Sie die Grundierung exakt nach den Herstellerangaben trocknen.
Die Holztüren lackieren mit Basislack
Nun kommt als nächstes der Basislack (oder Sie beginnen beim entsprechenden System damit). Dieser Lack enthält auch die Farbpigmente. Streichen Sie die Holztüren auch jetzt wieder gleichmäßig mit der Schaumstoffrolle. Bei vielen Basislacken ist es notwendig, dass Sie zwei Schichten auftragen. Jetzt lassen Sie den Lack wieder den Herstellerangaben folgend trocknen.
Die Holztüren abschließend versiegeln, lasieren oder mit Decklack streichen
Als letzter Schritt kommt nun der zumeist transparente Decklack – oder Sie beginnen mit einer transparenten Lasur bzw. einer Versiegelung. Gehen Sie beim Streichen mit dem Schaumstoffroller genauso vor wie in allen anderen Arbeitsschritten zum Holztürenstreichen.
Bedenken Sie die Ausdünstungen von Lacken, die sich über Monate ziehen können. Handelt es sich um Schlaf- oder Kinderzimmer, sollten Sie im Fachhandel explizit nach geeigneten und möglichst unschädlichen Produkten fragen.
Nicht nur Holztüren werden gestrichen. Selbstverständlich können Sie auch andere Türmaterialien streichen. Im Hausjournal stehen Ihnen zahlreichen Anleitungen und Ratgeber zur Verfügung – so zum Beispiel auch zum [Streichen von Metall] und Metalltüren.