Anforderungen an den Putz einer Innenwand
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen beim Verputzen. Direkt auf die Wand wird zunächst der Unterputz aufgetragen, der mehrere Zentimeter stark sein kann. Dieser Putz eignet sich bereits zum Streichen, Tapezieren oder auch zum Fliesen. Ebenso können Sie auf diesen Putz Feinputze mit unterschiedlichen Strukturen aufbringen.
Zum Verputzen vom Grundputz können Sie zudem Putzleisten verwenden. Das sind Leisten, die in gleichmäßigen Abständen an der Wand befestigt werden. Die Leisten sind so stark, wie der Putz später sein soll. Die Verwendung von Schnellputzleisten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen gibt es geschickte Verputzer, die Putzleisten bis auf spezielle Kantenputzleisten für die Ecken nicht verwenden.
Schnellputzleisten beim Innenwandverputzen und Alternativen
Dann gibt es wiederum Wände, bei denen die Verwendung von Putzleisten zu Spannungsrissen im Putz führen kann. Innenwandputz ist davon jedoch weitgehend ausgenommen. Eine Alternative zu Putzleisten sind sogenannte Pariser Putzleisten. Das sind aus Putz und mithilfe einer Schlagschnur auf die Wand angebrachte Putzleisten – Sie putzen also buchstäblich eine Putzleiste.
Es werden die Putzleisten geputzt und einige Stunden später – solange dieser Putz noch nicht ausgehärtet ist – dann die Putzfelder. Ein Grund zum Verwenden von Putzleisten selbst für erstklassig verputzende Handwerker sind Wände, die extrem plan sein sollen. Für weniger geübte Verputzer eigenen sie sich, damit die verputzte Wand ordentlich aussieht. Ein späterer Nachteil ist das eventuelle Anbohren oder Nägel in die Wand schlagen, wenn ausgerechnet eine Putzleiste getroffen wird.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verputzen einer Innenwand
- Innenputz
- eventuell Kalk
- Haftgrundierung
- Wasser
- Kantenputzleisten für Ecken und Türen
- Schalholz für Fenster
- eventuell Armierung
- Bohrmaschine mit Quirl
- Mörtelwanne oder Eimer
- Spachtel
- Mauererkelle
- Glättkelle
- Fugenkelle
- Abziehbrett
- Reibebrett
- Glätter aus Stahl
- Schwammbrett
- Maurerquast
- Wasserwaage
- Richtschnur
1. Vorbereitung
Der Untergrund muss absolut frei von Schmutz, Öl und Wasser sein. Gerade auf Betonwänden besteht ein hohes Risiko, dass Ölrückstände von der Schalung vorhanden sind.
2. Grundierung
Um eine bessere Haftung zu erreichen, können Sie nun den Haftgrund auftragen. Handelt es sich um einen schlecht haftenden Untergrund, gibt es Haftbrücken, die wie Fliesenkleber auf die Wand aufgetragen werden können. Viele Grundierungen müssen 24 Stunden antrocknen können, bevor Sie mit dem Verputzen der Innenwand beginnen. Beachten Sie hierzu die Angaben des Herstellers.
3. Putzleisten anbringen
Nun bringen Sie die Putzleisten den Herstellerangaben entsprechend an (Haken, Schrauben oder Nägel). Achten Sie bei der Wahl der Verputzleisten auf die richtige Stärke. Achten Sie darauf, dass die Schnellputzleisten im Lot und in der Flucht sind. Ist der Untergrund uneben, wählen Sie die Putzleisten eine Nummer kleiner und tragen dafür später etwas mehr Putz auf. Die Putzleisten werden senkrecht montiert. Der Abstand beträgt dabei um die 50 cm von einer zur nächsten Leiste.
4. Den Putz anrühren
Nun rühren Sie den Putz an. Gegebenenfalls können Sie noch Kalk beimengen. Wollen Sie Ihren Putz selbst aus Sand, Zement und Kalk mischen, achten Sie auf die feine Körnung des Sandes. Die Sandkörnung definiert später, wie glatt bzw. rau der Putz sein wird.
5. Die Innenwand verputzen
Es gibt Putze, die mit der Traufel aufgetragen werden. Die meisten Putze werden allerdings an die Wand geworfen. Das ist wichtig, da das die Haftung verbessert. Dabei werfen Sie den Putz aus dem Handgelenk an die Wand. Damit der Boden nicht verschmutzt wird, können Sie eine Arbeitsfolie auslegen. Mit dem Abziehbrett, welches Sie auf die Putzleisten anlegen, glätten Sie die Putzoberfläche.
6. Die verputzte Innenwand glätten
Nun gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Nach einigen Stunden ist der Putz etwas fester, aber noch nicht ausgetrocknet. Nun können Sie die Oberfläche mit einem Reibebrett und einem Stahlglätter glätten. Und die Putzoberfläche noch feiner zu bekommen, können Sie ein nasses Schwammbrett benutzen. Üben Sie den Druck maßvoll aus, sodass einerseits Sandkörner tatsächlich abgerieben werden und Sie dennoch nicht den Putz eindrücken.
7. Weitere optionale Arbeitsschritte
Auf diesen Unterputz können Sie jetzt auch noch einen Feinputz von 2 bis 3 mm auftragen – entweder, um die Oberfläche noch feiner zu verputzen, oder um eine entsprechende Struktur wie beispielsweise Rau- oder Dekorputz zu erreichen. Zunächst muss der Unterputz aber genügend Zeit zum Austrocknen und Härten bekommen.
Achten Sie bei der Wahl von Haftgrundierung und Putz immer darauf, dass beide Baustoffe füreinander geeignet sind. Die Wahl des optimalen Putzes richtet sich insbesondere nach dem Baustoff der Wand, also zum Beispiel Beton, Porenbeton oder Ziegel.