Sandfilter, die Sand filtern oder mit Filtermedium Sand
Vorab muss eine Unterscheidung getroffen werden. Es gibt Sandfilter, die Sand filtern und Sandfilter, deren Filtermedium Sand ist. Filter, die Sand filtern, haben ihren Namen der Anwendung nach, wie zum Beispiel der Ölfilter eines Verbrennungsmotors. Das Filtermedium besteht aus Papier, Pappe, Edelstahl oder anderen Materialien. In diesem Ratgeber behandeln wir jedoch – wie in der gesamten Serie zu Sandfilteranlagen – ausschließlich technische Sandfilter.
Die Anlage um den Sandfilter
Von einer Sandfilteranlage sprechen wir, weil um den eigentlichen Sandfilter herum noch andere Komponenten integriert werden können. Erst dann lassen sich die Möglichkeiten, die ein Sandfilter bietet, wirklich ausschöpfen. Zu diesen Komponenten gehören die Bauteile, die folgendermaßen zusammenwirken:
- Förderleitung vom Wasserbecken zum Pumpe
- von der Pumpe zum Mehrwegeventil
- vom Mehrwegeventil zu einem optionalen Wasserkreislauf
- vom Mehrwegventil zum Abwasseranschluss
- vom Mehrwegeventil zum Sandfiltergehäuse
- vom Gehäuseanschluss zum Wasserverteiler (oben, innen im Gehäuse)
- durch das Filtermedium Sand hindurch
- in den Filterstern oder das Filterkreuz (unten, innen im Gehäuse) zum Gehäuseauslass
- vom Gehäuseauslass zum Mehrwegventil
- vom Mehrwegventil über die Rücklaufleitung zum Wasserbecken
Außerdem kann über das Mehrwegeventil der Kreislauf durch den Sandfilter umgekehrt werden.
Bauteile einer Sandfilteranlage
Anhand einer Sandfilteranlage für einen Pool wollen wir nun die einzelnen Bauteile noch auflisten:
- Skimmer (Wassereinlass im Wasserbecken mit dem zu filternden Fluid bzw. Wasser)
- Mehrwegeventil (4-Wege-Ventil oder 6-Wege-Ventil)
- Sandfilter mit Wasserverteiler, Filterstern und Filtermedium Sand
- Sandfilterpumpe
- Rohrleitungssystem
- optional (über den zusätzlichen Kreislauf) gegebenenfalls Heizventil, Anlage zum Einstellen vom pH-Wert usw.
Vor dem Einbau der Sandfilteranlage
Sämtliche Bauteile werden bei der Installation miteinander durch das Rohrleitungssystem verbunden. Bevor Sie die Sandfilteranlage jedoch einbauen können, müssen Sie auf jeden Fall die physikalischen Grenzen einer Wasserpumpe berücksichtigen.
Beachten Sie die Besonderheiten von Förderpumpen
So kann eine Pumpe, unabhängig von der Bauart, ausschließlich mit Unterdruck arbeiten. Unterdruck bezeichnet die Differenz zwischen dem atmosphärischen Überdruck, der auf der Erde vorherrscht und einem echten Druck von 0 bar. Unterhalb dieses absoluten Drucks von 0 bar beginnt das Vakuum.
Wie bereits geschrieben, kann nun eine Pumpe lediglich mit dem Unterdruck hin zum atmosphärischen Druck arbeiten. Der durchschnittliche Druck, der dabei auf der Erde herrscht, lässt sich auch durch Wasserdruck darstellen. So entspricht der durchschnittliche Atmosphärendruck ungefähr einer Wassersäule von 10 m. Damit ist diese Wassersäule auch das Leistungsmaß für eine Wasserpumpe.
Die Entfernung der Sandfilteranlage zum Becken
Wollen Sie nun eine Sandfilteranlage installieren, wird diese in den wenigsten Fällen direkt neben dem Behälter oder Becken mit dem zu filternden Wasser geplant werden. Folglich also eher etwas entfernt davon. Dabei ist unbedingt die Pumpenleistung zu berücksichtigen. Selbst bei ausgesprochen effizienten Pumpen mit einem erstklassigen Wirkungsgrad liegt die maximale Förderleistung bei circa 8 m Wassersäule.
Wasserleitungen: Beschaffenheit und typische Größen
Entsprechend müssen Sie die Rohrlänge der Anlage vom Wasserbehälter zur Pumpe an diese Vorgaben anpassen. Dann steht dem weiteren Einbau nichts im Wege. Sie sollten jedoch vorzugsweiße Wasserrohre mit einem passenden Durchmesser verwenden. Bei Sandfilteranlagen sind das meist entweder 1 ½ oder 1 Zoll-Rohre. Darüber hinaus sollten Sie keinesfalls geriffelte, flexible Schläuche verwenden, da diese Riffelung einen hohen Reibungswert hervorruft.
Bedenken Sie zudem die konkrete Arbeitsweise einer Sandfilteranlage beim Erstbetrieb nach Installation und Einbau. Alle notwendigen Informationen dazu erhalten Sie unter „Sandfilter entlüften„.