Unterteilung in extensive und intensive Dachbegrünung
Die intensive Dachbegrünung steht im Gegensatz zur extensiven Begrünung von Flachdächern. Bis zu einer Aufbauhöhe des notwendigen Substrats von 15 cm handelt es sich um eine extensive Dachbegrünung. Darüber, also ab einer Substrathöhe von 15 cm kann grundsätzlich von einer intensiven Dachbegrünung gesprochen werden. Jedoch können Sie auch die intensive Dachbegrünung weiter unterteilen.
- Intensivbegrünung
- einfache Intensivbegrünung
Die maximale Intensivbegrünung
Bei der Intensivdachbegrünung handelt es sich um die ausgeprägteste Form der Dachbegrünung. In einzelnen Fällen kommen hier neben Büschen und verschiedenen Strauchgehölzen auch Bäume zum Einsatz.
Eine hohe Aufbauhöhe zeichnet die Intensivbegrünung aus
Die Aufbauhöhe des Substrats beginnt dabei bei mindestens 25 cm. Daraus ergibt sich aber schon, dass die Dachlast enorm zunimmt. Schließlich muss das Flachdach nicht nur das zusätzliche Gewicht des Substrates und der Pflanzen tragen.
Eine enorme Gewichtsbelastung gehört dazu
Das Substrat wirkt darüber hinaus wie ein Schwamm, der sämtliche Nässe (Regen, Schmelzwasser) bis zur Sättigung speichert. Bei einem herkömmlichen Flachdach sorgt die Dachentwässerung dafür, dass die Belastungsgrenzen nur über einen sehr kurzen Zeitraum von wenigen Minuten aufrechterhalten werden müssen.
Die Dachlast wird massiv aufgebaut
Bei der Intensivdachbegrünung hingegen bedeutet es eine permanente Mehrlast, die die Dachkonstruktion zu tragen hat. Diese Last liegt bei über 3,0 kN/m². Im Vergleich dazu: bei einer extensiven Flachdachbegrünung liegt die Belastung bei mindestens 0,5 kN/m², also deutlich darunter.
Die einfache Intensivbegrünung
Dementsprechend gibt es zwischen der Extensiv- und der Intensivbegrünung noch die einfache Intensivbegrünung. Bei dieser Dachbegrünung liegt die Substrathöhe bei 15 bis 25 cm. Auch diese Dachbegrünung ist immer noch für eine Vielzahl von Hölzern, Sträuchern und anderen Pflanzen geeignet.
Die Dachlast der einfachen Intensivdachbegrünung ist geringer
Jedoch ist die Belastung des Flachdachs gegenüber der Intensivdachbegrünung noch einmal deutlich geringer. Sie liegt zwischen 1,5 und maximal 3,0 kN/m².
Bauliche Voraussetzungen zur Intensivbegrünung
Grundsätzlich können Sie Flachdachkonstruktionen in zwei verschiedene Dachtypen unterteilen.
- Warmdach
- Kaltdach
Das Kaltdach und eine Intensivbegrünung
Das Kaltdach ist hinterlüftet. Das bedeutet, nach der Abdichtung, einer eventuellen Trennschicht und Dämmung folgt (von außen nach innen) eine Hinterlüftungsschicht, also eine reine Luftschicht. Dadurch wird die Statik des Kaltdachs deutlich geschwächt. In der Folge sind viele Kaltdächer nicht für eine intensive Dachbegrünung geeignet.
Das Warmdach und eine intensive Dachbegrünung
Das Warmdach hingegen besitzt keine Hinterlüftung, also keine Luftschicht, die einen statischen Schwachpunkt darstellen würde. Damit sind die Voraussetzungen prinzipiell besser beim Warmdach, um eine intensive Dachbegrünung durchzuführen.
Aufwand und Nachteile an der Intensivbegrünung von Flachdächern
Die Vorteile überwiegen natürlich bei Weitem. Dazu gehören Punkte wie Schall- und Wärmedämmung, Drainage-Wirkung und Wasserspeicher, ein gutes Mikroklima, positive Beeinflussung der Sonneneinstrahlung und viele weitere Faktoren. Dennoch gibt es bei der Intensivdachbegrünung aber auch Nachteile. Die sind insbesondere in der Pflege der Begrünung zu sehen.
- Pflanzen müssen nachgeschnitten werden
- es muss für ausreichend Bewässerung gesorgt werden
Im Prinzip können Sie sich eine Intensivdachbegrünung wie Ihren herkömmlichen Garten vorstellen. Auch den müssen Sie regelmäßig gießen und Pflanzen zuschneiden. Sie müssen sich also vor der Installation einer intensiven Dachbegrünung im Klaren sein, dass damit auch einiges an Pflegeaufwand auf Sie zukommt. Insbesondere ist der Bewässerungsbedarf sehr hoch, da die Begrünung so gesehen ein eigenständiges System darstellt.
Eine Dachbegrünung ist in der Regel genehmigungspflichtig. Es müssen statische Berechnungen und ein Bauplan erstellt werden. Also müssen Sie sowieso einen Statiker hinzuziehen, der das Flachdach auf die Eignung für eine Dachbegrünung prüft.