Kaffeepads erobern die Welt
Milliarden werden jährlich an Kaffeepads und –kapseln verdient. Ein Drittel sollen die Kaffeepads- und Kapselmaschinen bis 2016 des gesamten Kaffeemarktes ausmachen. Kein Wunder, dass sich die Hersteller um Marktanteile prügeln und Nestle sogar vors Gericht ging, um billige No-Name-Marken dazu zu zwingen, auf ihren Packungen zu vermerken, die Kapseln seien nicht für Nespresso-Maschinen geeignet. Nestle verlor den Prozess und somit geht der Kampf um den besten Standort am Markt weiter. Nicht zuletzt aufgrund des großen Angebotes gibt es himmelweite Unterschiede in Qualität, Preis und Zusammensetzung der Kaffeepads.
Was ist eigentlich ein Kaffeepad?
Ein Kaffeepad ist ein meist runder Pad aus einer Art Kaffeefilterpapier, der mit etwa 7 Gramm Kaffeepulver und anderen Inhaltsstoffen gefüllt ist. Kaffeepads können nur für Kaffeepadmaschinen verwendet werden, nicht für herkömmliche Filterkaffeemaschinen oder gar ohne Kaffeemaschine.
Das Problem sind derzeit die „anderen Inhaltsstoffe“. Um bei der Produktion Geld zu sparen, verringern zahlreiche Hersteller die Menge an Kaffeepulver in den Pads und geben stattdessen Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, Fett, Zucker und andere Zutaten hinein. Erfahren Sie hier mehr zu den Inhaltsstoffen von Kaffeepads.
Wie funktioniert eine Kaffeepadmaschine?
Kaffeepadmaschinen sind vor allem aufgrund ihrer einfachen Bedienung und geringen Reinigungsaufwand so beliebt: Padmaschine an, etwa eine Minute aufheizen lassen, Pad rein, Knopf drücken, Kaffee fertig. Den Rest übernimmt die Kaffeepadmaschine: Eine Kaffeepadmaschine verfügt ähnlich wie eine Espressomaschine oder ein Kaffeevollautomat über einen Wassertank, eine Heizkammer und eine Pumpe, die das erhitzte Wasser mit Druck durch das Kaffeepulver, in diesem Fall den Pad, leitet. Anders als beim Kaffeevollautomat oder der Espressomaschine wird jedoch weniger Druck aufgewendet: Mit nur etwa 1,5 bar wird das Wasser durch den Kaffeepad gedrückt, sodass das Wasser etwa 40 Sekunden mit dem Kaffeepulver im Pad in Kontakt ist. Der Mahlgrad der Kaffeebohnen im Pad ist optimal auf diese Kontaktzeit abgestimmt. Aus dem gleichen Grund können die Pads nicht für die Herstellung in einer Kaffeetasse ohne Maschine wie eine Art Teebeutel verwendet werden: Es fehlt der Druck und die dadurch erzeugte optimale Extraktion der Aromen.
Welche Produkte kann man mit einer Kaffeepadmaschine herstellen?
Kaffeepadmaschinen erzeugen mit Kaffeepads ein Zwischending zwischen einem herkömmlichen Filterkaffee und einem Espresso: Das Kaffeepulver liegt ungepresst im Filter, ist nicht so fein gemahlen wie Espressopulver und das Wasser wird nur mit 1,4 bar anstelle von 9 bar wie es bei Espressomaschinen üblich ist, durch das Kaffeepulver gepresst. Es können aber auch Espressopads für die Herstellung von Espressi verwendet werden. Weiterhin gibt es Pads für die Herstellung von Cappuccino oder sogar Schokolade. Hier sollten Sie aber auf jeden Fall auf die Inhaltsstoffe schauen! Einige Kaffeepadmaschinen verfügen auch über einen Milchaufschäumer, sodass auch leckere Cappuccinos und Lattes hergestellt werden können.
Die Pflege einer Kaffeepadmaschine
Da der Kaffee im Kaffeepad eingeschlossen ist, brauchen Sie sich um herumfliegendes Kaffeepulver, das z.B. Kaffeevollautomaten gern verschmutzt, keine Gedanken machen. Daher ist der Reinigungsaufwand sehr gering. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre Kaffeepadmaschine sauber halten:
- Sie sollten täglich frisches Wasser in den Wasserbehälter füllen und den Tank nach jeder Benutzung leeren.
- Die Abtropfschale sollte nach jeder Benutzung kurz ausgespült und einmal pro Woche gründlich gereinigt werden, z.B. im Geschirrspüler.
- Der Tresterbehälter, also der Abfallbehälter, sollte ebenfalls täglich von den benutzten Kaffeepads befreit und kurz ausgespült werden. Hier besteht eine große Schimmelgefahr, wenn Sie ihn nicht regelmäßig reinigen.
- Entkalken Sie die Maschine alle paar Monate, um Kalkablagerungen und somit Verstopfungen zu verhindern. Wie Sie dabei vorgehen, können Sie hier nachlesen.
Was kosten die Pads und die Kaffeepadmaschinen?
Kaffeepadmaschinen sind zum einen wegen der einfachen Handhabung, zum anderen wegen dem günstigen Anschaffungspreis sehr beliebt: Ab 40 Euro bekommen Sie schon eine ordentliche Kaffeepadmaschine. Was viele Käufer nicht bedenken: Die Herstellung eines Kaffees kostet je nach Marke der Pads deutlich mehr als z.B. bei einer Filterkaffeemaschine oder sogar einem Kaffeevollautomaten. Während ein Filterkaffee etwa 7 bis 24 Cent pro Tasse kostet (je nach Kaffeesorte und Preis), kostet die Herstellung eines Kaffees mit einer Pad-Kaffeemaschine 8 bis 45 Cent. Allerdings erreichen Sie 8 Cent pro Tasse nur dann, wenn Sie Mega-Packungen im Internet kaufen. Im Supermarkt kostet eine Packung Pads mit 8 Pads knapp drei Euro, sodass Ihre Tasse Kaffee etwa 35 bis 40 Cent kostet. Oder anders gesagt: Ein Kilo gemahlener Kaffee kostet im Supermarkt etwa 10 bis 15 Euro, ein Kilo Kaffeepads kostet etwa 30 Euro.
Die Anschaffung einer Kaffeepadmaschine lohnt sich also vor allem für Personen, die die Möglichkeit haben, die Kaffeepads online zu
Hier sehen Sie die Kosten für Anschaffung und pro Tasse Kaffee aller Kaffeemaschinentypen im Überblick: Welche Kaffeemaschine passt zu mir?.
Wie entsorgt man die Kaffeepads?
Kaffeepads sind reiner Biomüll und können so auf dem Kompost oder der Biomülltonne entsorgt werden. Noch dazu bietet Kaffeepulver dem Komposthaufen zahlreiche wertvolle Nährstoffe wie Kalium, Stickstoff und Phosphor. Aus dem gleichen Grund kann Kaffeesatz auch gut als Dünger für Pflanzen verwendet werden.