Rollen, Spritzen oder Streichen
Kalkputz kann auf Gipskarton aufgebracht werden, braucht aber eine Art elastisch ausgleichende Grundierung und einen Tiefengrund. Gipskartonplatten tragen nur geringe Putzstärken, sodass ein Roll- oder Streichputz die beste Lösung darstellt. Mit professionellem Gerät kann der Kalkputz auch als Spritzputz aufgetragen werden.
Wenn Kalkputz auf Gips oder Rigips trifft, ist er der härtere Werkstoff. Das widerspricht der Grundregel beim Verputzen, nach außen hin immer weicher zu werden. Typische Konsequenzen können sein, dass der Putz bröckelt und dauerhaft nicht hält. Um den Mangel an Toleranzen am Innenputz auszugleichen, bieten sich Armierungen an.
Armierungsgewebe als Stabilisator
Als Armierung werden Gitter in den Unterputz eingelegt. Nach dem großzügigen Grundieren mit Haftvermittler und gegebenenfalls Tiefengrund kann ein Spritzbewurf aufgebracht werden, der das Problem der sehr glatten Oberfläche des Gipskartons zu lösen hilft. Zusätzlich ist das Anrauen des Gipskartons hilfreich.
Der Unterputz, gerollt oder gestrichen aufgebracht, dient als Träger der Armierungsgitter, die in den frischen Unterputz an der Oberfläche eingedrückt werden. Wichtig ist ein Überlappen insbesondere an den Stoßfugen des Gipskartons. Ein Verspachteln der Fugen im Vorhinein ist nicht zwingend erforderlich.
Vorausschauende Maßnahmen
Wenn ein Feinputz für innen gewählt wird, der von Gipskarton getragen wird, sind mehrere auch erst später wirkende Faktoren zu berücksichtigen:
- Der Gipskarton muss möglichst „steif“ bleiben und darf sich nicht verziehen. Das kann mit zusätzlichen Stützleisten an der Rückwand des Gipskartons verbessert werden.
- Der Abbindevorgang des Kalkputzes auf Gipskarton dauert Wochen, in denen die äußeren Bedingungen wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur möglichst unverändert bleiben sollten.