Einen alternativen Ofen für Keramik selbst bauen
In ländlichen Gebieten ist es möglich, im Außenbereich einen alternativen Ofen zum Brennen von Keramik zu bauen, der allerdings teilweise selbst mit abbrennt. Zu beachten sind dabei auf jeden Fall sämtliche Feuerschutzvorkehrungen!
Der wegen seiner Form „Tipi“ getaufte Ofentyp besteht aus einem Kaminrohr, Hasendraht und vielen Schichten bunten Zeitungspapiers in Tonschlicker (dicker Brei aus getrockneten Tonresten). Unter dem Ofen wird ein Feuer entzündet, das das Innere langsam, aber stetig erhitzt.
Wenn sich der Ofen selbst entzündet, entstehen sehr hohe Temperaturen, die ausreichen, um Keramik zu brennen. Normalerweise dauert es einige Stunden, bis das Feuer vollständig erloschen ist. Die gebrannte Keramik weist dann deutliche Feuerspuren auf.
Brennen von Keramik im herkömmlichen Ofen
Wer viel Keramik herstellt, für den lohnt sich die Anschaffung eines eigenen Töpferofens. Soll nur ab und zu etwas gebrannt werden, erkundigt man sich am besten im Kunsthandel oder bei der Leitung eines örtlichen Töpferkurses, wo ein Ofen zur Mitbenutzung bereit steht.
Der erste Brennvorgang erfolgt immer ohne Glasur und wird als „Schrühbrand“ bezeichnet. Hierbei wird die Tonmasse zum sogenannten „Scherben“, einer fest gebrannten Figur. Lassen Sie den Ton vor dem Brennen einige Tage trocknen, damit er möglichst wenig Feuchtigkeit enthält.
- beim Schrühbrand dürfen sich die Objekte berühren oder aufeinander gestapelt werden.
- Brenntemperatur langsam auf ca. 600 Grad steigern, um Abplatzungen zu vermeiden
- ab 600 Grad schneller auf ca. 800 bis 1.000 Grad erhitzen
- Töpferware abkühlen lassen
- Glasur auftragen
- Glasur im Ofen einbrennen, Brenntemperatur nach Anleitung wählen
- beim Glasurbrand dürfen sich die Töpferwaren nicht berühren
- die Ofenhitze kann in diesem Durchlauf schneller steigen
- maximale Hitze halten, bis die Glasur vollständig flüssig ist
- erst dann abkühlen