Was ist Kernholz, was Splintholz?
Kernholz und Splintholz bezeichnen verschiedene Holzschichten im Querschnitt eines Baumstamms. Sie unterscheiden sich in folgenden Hinsichten:
- physiologische Aufgabe
- Alter
- Farbe
Kernholz
Bei Kernholz schwingt die Bedeutung durch die bekannten Wortbestandteile schon mit. Und in der Tat so: Das Kernholz eines Baumstamms ist das innenliegende Holz, also der Kern des Stamms. Biologisch ist es dadurch gekennzeichnet, dass es keine Nährstoffe und Wasser mehr von den Wurzeln zur Baumkrone transportiert. Insofern könnte man es als den Stammholzanteil bezeichnen, der in Rente gegangen ist.
Optisch zeigt sich das Kernholz bei einem gefällten Baum durch eine charakteristische Dunkelfärbung im Vergleich zu dem umgebenden, helleren Ring. Manche Baumarten bilden aber kein Kernholz aus, etwa die Birke oder die Weißbuche.
Weil die Kapillaren von Kernholz nicht mehr aktiv sind, verhärtet und trocknet es auch. Das macht Kernholz für die Verarbeitung auch zum wertvollen Teil. Es ist durch seine Härte und seine geringe Reaktion auf Feuchtigkeit besonders beständig und eignet sich deshalb gut für Holzerrichtungen, die Lasten tragen müssen wie etwa Bodenplanken oder Treppen.
Splintholz
Die Bedeutungsherleitung beim Begriff Splintholz ist nicht ganz so eindeutig. Etymologisch geht das Wort Splint bei diesem Begriff wohl auf das norddeutsche Verb „spleißen“ zurück, was so viel wie „zerfasern“ bedeutet. Das passt insofern zum Splintholz, als es den biologisch aktiven äußeren Ring um das Kernholz bezeichnet. Weil es beim Schlagen noch in der „Arbeitsphase“ ist (im Gegensatz zum „pensionierten“ Kernholz), also Nährstoffe und Wasser befördert, ist es auch noch weicher und feuchter, in dem Sinne auch zerfasernder.
Diese Eigenschaft macht Splintholz für den Holzbau auch weniger attraktiv, weshalb es meist um das wertvollere Kernholz herum entfernt wird. Es hat keine besonders gute Tragkraft, keine lange Lebensdauer und ist anfällig für Pilzbefall.
Für bestimmte Einsatzzwecke wird Splintholz aber trotzdem verwendet, etwa für nicht besonders belastete Möbel wie leichte Schränkchen oder auch Masten und Sportgeräte. Letztere profitieren vor allem von der Elastizität des Splintholzes. Der attraktiven Optik halber wird manchmal auch das Kernholz mitsamt dem Splintholz eines Baumes verarbeitet. Die Farbkontraste sind besonders bei Nussbaum-, Zedern- und Eibenholz sehr reizvoll.