Klassifizierung und Anwendung
Kiessorten grenzen sich von Schotter und Splitt durch ihre abgerundeten Kornformen ab. Sie entstehen durch fließende Gewässer, die allerdings mittlerweile auch schon ausgetrocknet sein können. Die drei Kiesklassen werden folgendermaßen unterteilt:
- Feinkies hat Körnungsgrößen zwischen 2 und 6,6 Millimetern
- Mittelkies hat Körnungsgrößen zwischen 6,3 und 20 Millimetern
- Grobkies hat Körnungsgrößen zwischen 29 und 63 Millimetern
Da die Sortierungen von mehreren Sanden sich mit den Korngrößen von Kies überschneiden, ist sowohl die Bezeichnung als Kies als auch als Sand richtig. Ein typischer Estrichsand hat beispielsweise die Körnung null bis acht Millimeter. Damit ragen die größten Bestandteile bis in die Klasse des Mittelkieses hinein. Je nach Hersteller und Anbieter werden die gleichen Produkte als Estrichsand oder Estrichkies angeboten.
Dichte und spezifisches Gewicht
Das spezifische Gewicht von Kies kann aus der Dichte abgeleitet werden, die durchschnittlich bei 1,5 Tonnen pro Kubikmeter liegt. Daraus ergeben sich die Kosten für den Kies. Das Gewicht variiert durch die Sortierung der Körnungsgrößen und bei ungewaschenem Kies durch eventuell vorhandene Feinteile aus Lehm, Sand und Ton.
Kies ist ein Sedimentgestein und hat sich auf natürlichem Weg über sehr lange Zeiträume gebildet. Mineralien, Gläser und „versteinerte“ organische Stoffe bilden die Kiessorten. Farbgebung, Textur und Glanz entstehen durch eingeschlossene Spate, Quarze, Glimmer, Karbonate und Olivin. Die Bestandteile prägen oft den Namen der Kiessorte.
Name nach Funktion und Herkunft
Im Bauwesen werden die Kiessorten nach Ihren Aufgaben, die sie erfüllen sollen, funktional benannt. Typische Kiessorten sind Zierkies, Baukies, Drainagekies oder Rollkies. Kiessorten der Mittel- und Grobklasse werden auch als Kieselsteine bezeichnet.