Den Kniestock richtig dämmen
In Dachgeschossen wird der Kniestock oft als Rest-Hauswand bei der Gesamtgebäudedämmung – vor allem bei einer nachträglichen – ausgespart. Spätestens dann, wenn Sie das Dachgeschoss zu einem Wohnraum machen wollen, sollten Sie das allerdings nachholen. Denn gerade im Übergang zum Dach kann hier eine ungute Kältebrücke entstehen, die effektivem Heizen entgegensteht.
Das Dämmen eines Kniestocks kann in aller Regel in einfacher Trockenbauweise durchgeführt werden. Dazu befolgen Sie folgende Schritte:
1. Falls der Kniestock noch nacktes Mauerwerk ist: Verputzen
2. Haltegerüst für Dämmmaterial bauen
3. Dämmung einfügen
4. Dampfbremse aufbringen
5. Beplanken
1. Verputzen
Eine Dämmung sollten Sie nie vor einen Kniestock setzen, wenn er noch als unverputzes Mauerwerk offensteht. Die Putzschicht stellt die wichtigste Basis für die Dichtigkeit gegen Kälte- und Feuchtigkeitseinzug von außen dar.
2. Haltegerüst für Dämmung
Vor die verputzte Kniestock-Wand setzen Sie eine einfache Haltekonstruktion aus Kanthölzern oder Metallprofilen. Letztere sind wegen ihrer Feuchtigkeitsresistenz insbesondere bei älteren, feuchtigkeitseinzugsgefährdeten Gebäuden vorzuziehen. Die Konstruktion dient zum Halten des später einzufügenden Dämmmaterials – befestigen Sie die Holz- oder Metallständer dafür senkrecht im Abstand von ca. 60 Zentimetern direkt vor der Kniestock-Wand. Oben müssen sie eine Gehrung entsprechend der Dachschräge bekommen und werden einfach an die Dachsparren angeschraubt. Unten befestigen Sie sie noch im Boden, zum Beispiel mit Winkeln.
3. Dämmung einfügen
In die zwischen den Haltestützen entstehenden Karrees lassen sich gängige Dämmmaterialien einfügen. Am besten eignen sich Matten aus Mineralwolle, Glaswolle oder Holzweichfaser. Diese können Sie einfach zwischen die Stützen klemmen.
4. Dampfbremse aufbringen
Vor die Dämmung bringen Sie eine Dampfbremse auf, die gut versiegelt werden muss. Dazu können Sie einfache Dampfbremsfolie aus dem Baufachhandel nutzen und sie mithilfe der zugehörigen Klebebänder auf die Lattung kleben. Zur Dachschräge und den Giebelseiten hin dichten Sie alles gut mit (Doppel-)Klebeband ab. Etwaige Kabelführungen kleben Sie ebenfalls sorgfältig ab.
5. Beplankung
Zum Schluss wird noch das Ganze beplankt. Dafür können Sie einfache Gipskartonplatten nutzen. Damit die installierte Dampfbremsschicht nicht verletzt wird, ist es sicherer, wenn auch aufwändiger, dafür nochmal ein eigenes Haltelattengerüst davorzubauen.