Planungsfaktoren
Anders als in anderen Räumen müssen Küchenmöbel in ein komplexes Funktionskonzept eingebettet werden. Auch wenn keine einheitliche Küchenfront geplant ist, bestimmen mehrere Faktoren die Ausführung. Jedes geplante Möbelstück muss vor dem selber machen wie nach einer Art Checkliste geprüft werden und im späteren Zusammenwirken positioniert werden.
Versorgungsanschlüsse
- (Stark-)Strom für Warmwasser, Herd
- Abwasser für Spüle, Spülmaschine
- Wasserzuleitung für Spülbecken, Spülmaschine
- Stromversorgung für Kühlschrank, Herd, Abzugshaube, Spülmaschine, Licht, temporäre Anschlüsse (Steckdosen)
- Eventuell Gasleitung
Bauliche Voraussetzungen
- Lage und Höhe der Fenster und Türen
- Sockelleisten
- Tragfähigkeit des Bodens
- Grundriss des Raums und Platzierung der Möbel
- Hinterlüftung von Kühlgeräten
- Leitungs- und Rohrverläufe
- Abluftleitung für Abzugshaube
Geräteausstattung
- Kühl- und Gefrierschrank (Höhe und Einbauart)
- Kochfeld
- Backofen
- Abzugshaube
- Mikrowelle
- Sonstige Einbaugeräte
Ansprüche an die Möbel
- Stauraum
- Anzahl und Umfang von Schubladen und Regalböden
- Unterbaufähig oder frei stehend
- Oberflächenmaterialien
- Maße in Höhe, Tiefe und Breite
- Mit oder ohne korrespondierenden Hänge- oder Oberschränken
- Geschlossene Bodenflächen oder Möbel auf Füßen
Küchenmöbel sind mehr als die Summe ihrer Teile
Für Küchenmöbel gelten gewisse lichte Raumverhältnisse, um Komfort und Nutzbarkeit zu gewährleisten. Wenn schwenkbare Klapptüren geplant werden, muss der Durchgang auch im offenen Zustand gewährleistet bleiben. Als Richtwert sollten Durchgänge fünfzig Zentimeter nicht unterschreiten. Schubladen sollten unbedingt mit Anschlag konstruiert werden, um den Inhalt eines Besteckfachs nicht regelmäßig vom Boden aufsammeln zu müssen.
Im Zusammenwirken von Küchenmöbeln muss beim selber machen Ecken aller Art besondere Planungsaufmerksamkeit geschenkt werden. Türen müssen in die richtige Richtung öffnen und sollten sich nicht gegenseitig blockieren. Klassische Planungsfehler können auch an gerade verlaufenden Fronten dazu führen, dass zum Öffnen beispielsweise eines in ein Möbel eingebauten Kühlschranks jedes Mal „um die Tür herumgegangen“ werden muss.
Einheitlichkeit oder Kontraste
Um Einheitlichkeit zu schaffen, können auch frei und unabhängig voneinander stehende Küchenmöbel mit wiederkehrenden Elementen bestückt werden. Typische Beispiele sind der Küchentisch aus der Arbeitsplatte, einheitliche Bestückung mit Beschlägen und Griffen oder Stil prägende Elemente wie Zierleisten oder Verzierungen.
Gewollte Kontraste können ein anderes gezieltes Stilmittel sein. So können beispielsweise schwere Möbel wie massive Unterschränke von leichten Küchenregalen ergänzt oder gekontert werden. Attraktiv können auch vielfarbige Zusammenstellungen sein. Fronten aus Tafellack schaffen zudem kreativen Raum, um immer wieder die aktuelle Einkaufsliste oder das neue Rezept darauf zu vermerken.