Äußere Bedingungen
Kunstharz ist ein flüssiger und durchsichtiger Werkstoff, der mit einem Härter und weiteren Zuschlagsstoffen gemischt wird. Aus diesem Gemisch ergeben sich die Zeiträume und das Materialverhalten, die zum Gelieren, Trocknen und Aushärten des Kunstharzes führen.
Da die chemische und physikalische Reaktion des Kunstharzes von äußeren Einflüssen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflusst wird, sollten Zielwerte ein- und beibehalten werden. Die Verarbeitungstemperaturen für die meisten Kunstharze sollten zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen. Die Luftfeuchtigkeit beträgt idealerweise zwischen fünfzig und sechzig Prozent, kann aber auch bis etwa vierzig Prozent ausreichen.
Wichtig beim Verarbeiten von Kunstharz ist die Stabilität und Beibehaltung der äusseren Umstände während des gesamten Trocknungs- und Aushärtungsvorgangs. Die endgültige Aushärtung wird bei den meisten Kunstharzen erst nach vier bis acht Wochen erreicht.
Epoxid- und Polyesterharze
Die Rolle des Härters, die dem flüssigen Kunstharz beigegeben wird, spielt bei den beiden Harzarten eine unterschiedliche Rolle. Während bei Polyesterharz die Zugabemenge und Härterart fast ausschließlich auf die Dauer des Aushärtungszustands wirken, bestimmt der Härter beim Epoxidharz das Ergebnis und die Eigenschaften entscheidend mit. Polyesterharz ist bezüglich der Dosierung dadurch einfacher anzurühren und ergebnissicherer, sofern das richtige Harz gewählt wurde.
Epoxidharz kann individueller angepasst werden und entwickelt stabilere statische Eigenschaften als Polyesterharz. Das Schrumpfverhalten beim Austrocknen und Durchhärten ist bei Epoxidharz geringer, was bei sehr präzisen Gießaufgaben eine wichtige Rolle spielen kann. Dazu kommt eine höhere Haftungs- und Klebefähigkeit des Epoxidharzes, was zu stabileren Verbundgüssen führt.
Ein entscheidender Unterschied beim Verarbeiten ist die Geruchsentwicklung. Während Epoxidharz nahezu geruchslos ist und daher im Innenbereich gut verarbeitet werden kann, entwickelt Polyesterharz starke Ausdünstungen. Während der Trocken- und Aushärtungsphase entweicht Styrol, das einen intensiven „Plastikgeruch“ erzeugt.