Deckschicht wird mit der Zeit hart
Kunstleder besteht aus einer meist textilen Trägerschicht, auf die eine Deckschicht aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU) aufgebracht wird. Im Ausgangszustand sind diese Kunststoffe bretthart. Ihre Formbarkeit und Elastizität erhält diese Schicht durch chemische Weichmacher. Diese Stoffe entweichen im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell und begrenzen die Haltbarkeit und Lebensdauer.
Wenn eine gewisse Menge an Weichmachern entwichen ist, wird die Deckschicht spröde. Je geringer die Oberflächenspannung ist, desto früher beginnt das Kunstleder zu bröckeln. Es handelt sich dabei um ein Brechen der harten Deckschicht. Je nach Bezugsart und Nutzungsintensität kann gleichzeitig oder zeitlich versetzt ein Abblättern auftreten.
Als Unterbau benutzen und versiegeln
Hat das Abblättern oder Bröckeln bereits begonnen, ist der Bezug eines Kunstledersofas nicht mehr zu retten. Möglich ist ein Neubezug, der vollflächig verklebt wird, somit also die vorhandenen Flächen überdeckt und als Auflagefläche nutzt. Geschickt und mit geeigneten Materialien kann so das endgültige Auflösen des Sofas verhindert werden.
Die Pflege des Kunstledersofas kann die Verflüchtigung der Weichmacher verlangsamen. Spezielle Versiegelungsmittel bilden einen luftdichten Film auf der Oberfläche und verhindern das Entweichen für eine gewisse Zeit.
Einzelne Bruchkanten, die an den Rändern durch Ausfransungen zum Abbröckeln führen, können mit Kunstleder oder Klebstoffen fixiert werden. Wird das Sofa anschließend nur mit Überwurf benutzt, kann das Ablösen zusätzlich verzögert werden. Nach Beginn des Bröckelns ist eine weitere Nutzung von mehr als einem Jahr nur in Ausnahmefällen möglich.