Nur bedingte Eingriffs- und Reparaturmöglichkeiten
Je nach Qualität und Nutzungsfrequenz treten an einem Sofa aus Kunstleder Schäden auf. Gebrauchsspuren wie Kratzer und Flecken lassen sich optisch durch intensive Schonreinigung und Nachfärbung beheben. Substanzielle Veränderungen des Kunstlederbezugs können im Anfangsstadium „abgefangen“ werden.
Die Nähte des Kunstledersofas lasen sich sowohl durch Nachnähen als auch durch ein Verkleben reparieren. Drei typische Symptome der Oberflächen eines „in die Jahre“ gekommenen Sofas aus Kunstleder sind nur provisorisch zu reparieren:
- Das Kunstleder blättert ab
- Das Kunstleder bricht und bröckelt
- Das Kunstleder löst sich auf
Wenn eines oder mehrere dieser Schadensbilder entstehen, rückt das Haltbarkeitsende des Kunstledersofas näher. Eine echte dauerhafte Reparatur ist nicht möglich, da die Kunststoffdeckschicht die notwendigen Weichmacherstoffe irreversibel verloren hat. Klebstoffe helfen dabei, das Sofa neu zu beziehen. Im frühen Stadium dient das Kunstleder dann als Träger für den neuen Bezugsstoff.
Mögliche Reparaturmaßnahmen
Abgeblätterte oder bröckelige Stellen mit Flicken bekleben
Textilklebstoffe halten flächig verstrichen die instabil gewordenen Oberflächen zusammen. Trotz einzelner Flicken setzt sich der Verlust an Weichmacher fort, sodass bereist in diesem Stadium über einen kompletten Neubezug nachgedacht werden sollte.
Neu beziehen
Je nach Konstruktionsart der Kunstledercouch besitzt das Kunstleder Nähte, die beispielsweise die Lehnenkanten befestigen oder ein gestepptes Formbild erzeugen. Daher stellt sich die Frage, ob der Altbezug entfernt oder als fertige Unterlage genutzt werden soll. Zuerst muss der Aufbau der Polsterung geprüft werden.
Es gibt genagelte und genähte Befestigungsarten. Beide Nahtarten müssen einzeln demontiert werden. Nägel werden mit einer Zange einzeln gezogen, genähte Nähte werden mit einem Cutter in kurze Garnstücke zerschnitten und abgezogen. Das Kunstleder kann auf eine Unterschicht aufgezogen sein, die das „Dach“ der Polsterung bildet. Sie darf keinesfalls beschädigt werden.
Einfacher und von der Unterkonstruktion unabhängig ist das flächige Verkleben eines neuen Bezugs. Der Altbezug muss mit einer Bürste von losen Teilen befreit werden. Spezielle Klebstoffe oder Anstrichmittel dienen als Bindeanstrich. Sie schließen brüchige Oberflächen, in dem sie eine eigene ausgehärtete Schutzschicht bilden. Dieser Vorgang ist meist mit Streichmitteln auf Acrylbasis ideal.
Je nach Bezugsmaterial wird ein geeigneter Klebstoff gemäß Herstellerangabe auf die Oberfläche aufgetragen und der Anleitung folgend der neue Bezug aufgezogen. Zur Befestigung und Formgebung kann ein Entfernen von Befestigungsnägeln oder genähten Nähte den Platz für ein neues Vernageln oder Vernähen geben.