Worauf besteht Kunstschiefer überhaupt?
Um herauszufinden, wie haltbar Kunstschiefer ist, lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Die Grundkomponente ist noch immer der Faserzement, der früher mit Asbestfasern versetzt wurde. Einige Platten werden mit Kunstharz versetzt, es gibt aber inzwischen auch Produkte, die komplett kunstharzgebunden sind.
Und dann wären da noch diejenigen Schieferplatten zu nennen, die Glasfasern zur Verstärkung enthalten. Sie sind wahre Leichtgewichte. Die Materialvielfalt ist also relativ groß, darum lässt sich auch keine pauschale Aussage zur Haltbarkeit machen. Aber es gibt grobe Orientierungswerte.
Was ist haltbarer: Natur- oder Kunstschiefer?
Diese Frage lässt sich leicht beantworten: Naturschiefer ist sehr viel haltbarer als Kunstschiefer, leider aber auch um einiges teurere. Innerhalb der verschiedenen Naturschieferklassen existieren außerdem Unterschiede, weshalb wir auch hier differenzieren müssen.
Ein hoher Ölgehalt macht natürlichen Schiefer langlebiger, darum sind der Moselschiefer und der rheinische Schiefer auch so begehrt. Spanischer Schiefer hingegen enthält tendenziell weniger Öl und gilt deshalb auch als nicht ganz so langlebig.
Naturschiefer kann durchaus über 100 Jahre und länger an der Fassade und auf dem Dach halten, je nachdem, wie stark er belastet wird. Kunstschiefer schafft das leider nicht, wenn es auch noch so wünschenswert wäre.
Wichtig: Nach UV-Beständigkeit erkundigen!
beim Kauf von Kunstschiefer sollten Sie den jeweiligen Hersteller nach der Haltbarkeit seiner Produkte fragen. Ein wichtiger Punkt ist dabei auch die UV-Beständigkeit, denn die Oberflächen neigen dazu, bei regelmäßiger Sonneneinstrahlung zu verbleichen.
Um den Daumen gepeilt halten Kunstschieferplatten im Außenbereich etwa 30 bis 40 Jahre, dann sehen sie nicht mehr schön aus, werden undicht und sollten ersetzt werden. Allerdings bringen sie im Gegenzug auch einige interessante Vorteile mit:
- vergleichsweise niedriger Preis
- geringes Gewicht
- «echte« Schieferoptik
- homogene Farbigkeit
- zuverlässiger Witterungsschutz
- zur Montage vorgebohrt
- Faserzement ist nicht brennbar
- evtl. zusätzlich als Dämmstoff nutzbar