Normfenster
Eigentliche „Normgrößen“ für Fenster gibt es nicht. Es haben sich nur, aus geometrischen Gesichtspunkten, einfach bestimmte Größen als besonders optimal etabliert. Diese Größen werden dann auch häufig gefragt und verwendet, und sind deshalb oft auch auf Vorrat produziert.
Die DIN 18050 definiert lediglich sogenannte Rohbaurichtmaße (RR) für Fensteröffnungen. Diese Rohbaurichtmaße sind immer Vielfache von 12,5 cm (Ziegelmodul). Aus den sich ergebenden Größe der Fensteröffnungen leiten sich dann die gängigen „Standardmaße“ für Fenster (und Türen) ab. Verbindlich sind diese Richtmaße aber nicht.
Fensteröffnungen dürfen auch andere Größen haben, und damit auch die Fenster. Ein ungefähres Richtmaß ist lediglich, dass die Fensterbreite nicht größer ist als das 1,5 fache der Fensterhöhe. Das hat aber lediglich geometrische Gründe.
Fensteranfertigung nach Maß
Der einzige Unterschied zwischen „Standardfenstern“ und Maßfenstern ist, dass Standardfenster auf Vorrat produziert werden können. Sie sind deshalb geringfügig günstiger als maßgefertigte Fenster.
Da es aber immer mehr Fensterhersteller gibt und die Konkurrenz steigt, werden Fenster nach Maß auch immer günstiger. Die Preisunterschiede zu Standardfenstern sind mittlerweile nicht mehr so groß, abgesehen von einigen Billigprodukten im Standardbereich, die zu Dumpingpreisen verkauft werden.
Qualität als Preiskriterium
Ausschlaggebend für den Preis eines Kunststofffensters ist in jedem Fall immer die Qualität des Fensters:
- die Qualität des Rahmens
- die Qualität der Beschläge
- die konstruktive Ausführung des Rahmens
- die Art der Verglasung
- der U-Wert der Verglasung
- die Sicherheitsklasse der Verglasung
- die besonderen Ausstattungsdetails
Verbindliche Preise für Maßfenster kann also niemand nennen. Dazu kommt, dass gleiche oder ähnliche Fenster bei verschiedenen Herstellern durchaus ansehnliche Preisunterschiede aufweisen können. Preisvergleiche sind deshalb auch immer sinnvoll.
Fenster aus Polen
Auch in Polen werden Fenster für den deutschen Markt maßgefertigt. Die Qualität der polnischen Fenster wird von vielen bezweifelt, die Preise liegen im Schnitt rund 20 Prozent geringer.
Ein Spartipp ist das allerdings nicht unbedingt. Fenster sind sehr komplex aufgebaut und sollen Jahrzehnte halten. Schwierigkeiten mit Qualität, Lieferbedingungen, Ersatzteilen und Garantien sind vielen einfach zu riskant.
Eigene Bedürfnisse kennen
Um ein möglichst optimales Maßfenster zu erhalten, sollte man seine Bedürfnisse möglichst genau kennen. Ausschlaggebend sind die gewünschte Verglasung, die Details wie eine „warme Kante“ und die Sicherheitsklasse, die das Fenster erfüllen soll. Mit diesen Vorgaben kann man bei Maßfenstern schon sehr gut Preise vergleichen.
Im Zweifelsfall sollte man die Angebote einem Fachmann vorlegen, und bei besonderen konstruktiven Details am besten nachfragen. Nicht alles was angeboten wird, ist technisch immer ein Vorteil oder tatsächlich sinnvoll.